Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  QUERIDA

(getauft am 13.10.2005)

 

Am 13.10. entwickelte sich über der Norwegischen Insel Jan Mayen ein kleines Gebiet höheren Luftdrucks, das noch am selben Tag auf den Namen QUERIDA getauft wurde. Der Druck betrug auf Jan Mayen gut 1022 hPa.

Das Hoch QUERIDA verlagerte sich schnell südwärts und lag am 14.10. über Großbritannien. Der Druck war hier auf knapp 1030 hPa gestiegen. QUERIDA nahm schnell an Intensität zu, und lag mit einem Kerndruck von 1035 hPa am Morgen des 15.10. über der Skandinavischen Halbinsel. Zwischen QUERIDA und dem über Lappland liegenden Tiefdruckwirbel CLAUS gelangte trockene, aber kühle Luft subpolaren Ursprungs in den Nordosten Deutschlands, wodurch sich hier Nebelfelder rasch auflösten. Das bereits von dem Hochdruckgebiet OLDENBURGIA verursachte eineinhalb Wochen anhaltende sonnenscheinreiche Wetter setzte sich somit weiter fort. So wurden am 14.10. in Berlin-Dahlem bereits mehr als 100 Sonnenstunden im Monat Oktober registriert, im 30-jährigen Mittel werden für den ganzen Oktober 110,8 Sonnenstunden verzeichnet.

Am 16.10. zeigte sich QUERIDA mit ihrem Zentrum über Mittelschweden, der Druck betrug hier 1040 hPa. An ihrem Rand gelangte von Skandinavien her kühle, aber trockene Luft subpolaren Ursprungs nach Deutschland: Im Baruther Urstromtal wurde in der Nacht zum 16.10. eine Temperatur von -3°C gemessen, 5 cm über dem Erdboden sank die Temperatur auf -5°C, in Bestensee wurden sogar -7°C registriert. Am 17.10. zeigte sich QUERIDA mit ihrem Zentrum über Oslo. An ihrer Ostflanke gelangte in der Nacht zum 17.10. von der Ostsee her feuchtere Luft in den Nordosten Deutschlands. Dabei entstand dichtere, teils hochnebelartige Bewölkung. Die Tiefstwerte fielen hier an der Küste nur auf 8–10°C, im Binnenland wurden teilweise 5°C nicht unterschritten. Im Süden und Westen Deutschlands hingegen gab es verbreitet Bodenfrost. Auch am 18.10. lag QUERIDA mit ihrem Kern über Oslo, jedoch hatte sie sich abgeschwächt und der Druck lag hier bei 1035 hPa.

QUERIDA zog unter weiterer Abschwächung in Richtung Südosteuropa, und erstreckte sich am 19.10. von Nordschweden über Deutschland bis nach Griechenland. Es entstand eine Omega-Wetterlage, bei der atlantische Tiefdruckgebiete nordwärts um ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa ziehen. Dementsprechend hielt in Deutschland das sonnige Herbstwetter an: In Kalkar stieg die Temperatur am 18.10. auf 16,6°C, während es in der Nacht zum 19.10. bei klarem Himmel leichten Frost gab (Baruth -2,0°C).

QUERIDA verlagerte sich schnell ostwärts und zeigte sich am 20.10. über dem Balkan, Rumänien und Weißrussland. Der Luftdruck betrug hier um 1025 hPa. Am 21.10. lag QUERIDA nördlich des Schwarzen Meeres, der Luftdruck war hier nur unwesentlich gestiegen. QUERIDA erstreckte sich am 22.10. über das Schwarze Meer, Anatolien und den Kaukasus und konnte am 23.10. über dem Kaspischen Meer letztmalig auf unserem Wetterkartenausschnitt erkannt werden.              

 

 


Geschrieben am 14.11.2005 von T. Pagenkopf

Wetterkarte: 19.10.2005

Pate: Katrin Singer