Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  QUINTA

(getauft am 13.04.2009)

 

Wenn kalte, schwere Luftmassen in den polaren Breiten absinken, bilden sich ausgeprägte Kältehochs. So geschah es auch am 13.April 2009 über den Eisfeldern von Grönland, wo sich das Hoch QUINTA bildete. Sie führte innerhalb von einem Tag zu einem Druckanstieg über dem südöstlichen Eisfeld von mehr als 8 hPa und besaß einen Kerndruck von über 1030 hPa.

Gemeinsam mit der westlichen Höhenströmung verlagerte sich QUINTA sehr rasch nach Osten, so dass sie sich mit ihrem Zentrum schon am 15.04. zwischen Island und Norwegen befand. Aufgrund der großräumig absinkenden kalten, arktischen Luftmassen kam es in weiten Teilen Nordeuropas zur Wolkenauflösung und strahlendem Sonnenschein, gleichzeitig aber frostigen Nächten. Einzig das Tiefdruckgebiet ROBERT konnte den starken Hochdruckeinfluss stören und teilte auf seinem Weg von Grönland nach Skandinavien die Zelle QUINTA. Am 16.04. befand sich Zentrum I über Finnland und Kern II südöstlich von Island, jeweils mit einem Kerndruck von immer noch knapp 1030 hPa.

Bis zum nächsten Tag drängte das Tief ROBERT QUINTA I bis östlich des Urals ab. QUINTA II konnte sich zunächst stabil mit Zentrum über den Shetland Inseln halten, bevor sie ihren Einfluss auf Mitteleuropa ausweitete. Dieses ursprünglich nur in den Bodenwetterkarten sichtbare Hochdruckgebiet setzte sich nun auch in der Höhe durch.

Auch Deutschland bekam jetzt den Hochdruckeinfluss von QUINTA zu spüren. So schien am 19.04. in ganz Deutschland 10 Stunden und mehr die Sonne, wobei die höchsten Werte an der Ostseeküste mit fast 14 Sonnenstunden erreicht wurden. Mit der Sonneneinstrahlung konnten auch die Temperaturwerte klettern. Nach nur 11,9°C unter Wolken meldete Frankfurt am Main einen Tag später am 19.04. schon 19,8°C. Nur an den Küsten wurden noch einstellige Höchstwerte erreicht wie am Kap Arkona auf Rügen mit kalten 7°C. Am Südrand einer kräftigen nordwestlichen Höhenströmung verlagerte sich zur gleichen Zeit das Zentrum des Hochs QUINTA weiter nach Südosten.

Über Mitteleuropa konnte sich das sonnenscheinreiche Wetter jedoch halten, da QUINTA übergangslos vom Hoch REINHILD abgelöst wurde. Mit einem Kerndruck von nur noch 1020 hPa war QUINTA am 21.04.2009 zum letzten Mal auf der Berliner Wetterkarte mit Zentrum über dem Schwarzen Meer zu sehen.


Geschrieben am 07.05.2009 von Thomas Schubert

Wetterkarte: 19.04.2009

Pate: Lisa-Alice Nobilis