Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
REINHILD
(getauft
am 19.04.2009)
Das
eigentliche Grönlandhoch, welches am 18.04. nach Osten auf das offene Meer
gezogen war, sollte laut den damaligen Vorhersagen das Wetter in Nord- und
Osteuropa beeinflussen. Daher wurde es am nächsten Tag auf den Namen REINHILD
getauft, wobei der Kerndruck etwa bei 1030 hPa lag.
Die
Verlagerung verlief relativ schnell, sodass REINHILD bereits am 20.04.
Skandinavien erreichte. Dabei bildete sie mit Hilfe eines kleinen Zwischenhochs
beim westlichen Ärmelkanal eine langgestreckte Hochdruckbrücke von den Azoren
bis in den Nordosten Skandinaviens. In Finnland und Schweden wurden bei
verbreitet freundlichem Wetter hohe einstellige Tageshöchsttemperaturen
gemessen. In Wilna, der Hauptstadt Lettlands waren es sogar 14°C, während es
sich in den Nächten durch die Ausstrahlung an den Messstationen wieder bis auf
-10°C abkühlte.
Am
21.04. führte die Hochzelle REINHILD von Osten her sehr trockene Festlandsluft nach
Deutschland heran, sodass die zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon länger
andauernde Trockenperiode weiterhin anhielt. Dabei wurde insbesondere im Norden
und der Mitte Deutschlands die maximal mögliche Sonnenscheindauer von 12-14
Stunden erreicht. Die Höchsttemperaturen erreichten bis zu 22°C im Ruhrgebiet und
gingen in der Nacht bis auf 1°C, an Flüssen und in Tälern auch leicht unter den
Gefrierpunkt zurück. Folglich gab es verbreitet Bodenfrost.
Ihre
größte Ausdehnung erreichte REINHILD am folgenden Tag mit einem breiten
Einflussbereich von Norwegen bis zum Schwarzen. Der Kerndruck begann sich schon
langsam abzuschwächen, lag aber immer noch bei rund 1028 hPa. Während der
Wettercharakter in Deutschland mit einzelnen Schauern und teilweise sogar
Gewittern etwas wechselhafter wurde, schien östlich der Weichsel den ganzen Tag
die Sonne. Weiter südlich wurden in Budapest bei 13 Sonnenstunden schon
frühsommerliche 23°C erreicht. Das Zentrum verlagerte sich ab diesem Zeitpunkt
auch nur noch wenig bis zum westlichen Schwarzen Meer, sodass REINHILD sich
innerhalb eines Tages mit ihrem Nachfolger STEFFI vereinte und damit nach circa
7 Tagen wieder von der Berliner Wetterkarte verschwand.
Geschrieben am 11.05.2009 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 21.04.2009
Pate: Rolf Reinfeldt