Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet REINHOLD

(getauft am 30.04.2014)

 

Am 30.04.2014 spaltete sich über der Ostküste Grönlands ein Gebiet hohen Luftdrucks ab, welches auf den Namen REINHOLD getauft wurde und an diesen Tag um 01 Uhr MEZ einen maximalen Kerndruck von 1035 hPa besaß.

Am Folgetag um 01 Uhr MEZ befand sich das Hoch REINHOLD nördlich von Island. Es erweiterte seinen Einflussbereich und erstreckte sich nun über ganz Ostgrönland und Island. Der Kerndruck schwächte sich dabei auf 1025 hPa ab. In Reykjavik wurde es ein wolkiger Tag mit einer Tageshöchsttemperatur von 10°C. Auf Jan Mayen, einer Insel in der Grönlandsee, begann der Tag zunächst sonnig und die Temperatur erreichte ein Maximum von -1°C.

Bis zum 02.05. verlagerte sich die Antizyklone REINHOLD in Richtung Südosten, wobei sich der Kerndruck auf 1030 hPa intensivierte. Im Süden reichte der Einfluss des Hochs REINHOLD mittlerweile bis nach Schottland. Im Nordwesten beeinflusste es immer noch das Wetter auf Island. In Reykjavik blieb der Himmel zwar wegen des Einflusses von einigen Tiefausläufern wolkig bis stark bewölkt, aber die Tageshöchsttemperatur betrug 11°C.

Im Verlauf bis zum Folgetag zog das Hochdruckgebiet REINHOLD unter konstantem Kerndruck weiter südostwärts und positionierte sich mit seinem Zentrum über den Britischen Inseln. Im Osten erstreckte es sich bis zur Skandinavischen Halbinsel und im Süden bis Nordfrankreich. Durch seine antizyklonale, d.h. eine im Uhrzeigersinn gerichtete Drehung transportierte das Hoch REINHOLD arktische und subpolare Luftmassen in Richtung Süden und sorgte in Südskandinavien in der Nacht für niedrige Temperaturen. In Oslo wurde zunächst tagsüber eine Höchsttemperatur von 9°C erreicht, in der Nacht kühlte es allerdings bei auflockernder Bewölkung auf -3°C ab. Auch Deutschland erreichten die subpolaren Luftmassen, wobei sich auch der Einfluss des Hochs REINHOLD im Laufe des Tages über Mitteleuropa verstärkte. Tagsüber gab es in Norddeutschland viel Sonnenschein, besonders in Brandenburg wurden 13 bis 14 Stunden registriert. Die Temperatur erreichte hier Werte um 15°C. In der Nacht sorgte das Hoch REINHOLD durch Aufklaren vor allem in Süddeutschland für Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Um 01 Uhr MEZ am 04.05. befand sich das Zentrum des Hochs REINHOLD mit einem abgeschwächten Kerndruck von 1025 hPa über dem Englischen Kanal. Im Norden dehnte es sich noch bis über die Britischen Inseln aus, im Süden weiterhin über Frankreich und im Osten bis über Westpolen. In Norddeutschland war es durch die Ausläufer des Tiefs VICKY überwiegend bewölkt und es wurden nur noch wenige Sonnenstunden registriert. In Süddeutschland hingegen wurde es sehr sonnig mit bis zu 13 Sonnenstunden in der Oberrheinischen Tiefebene. Dieses war auch die wärmste Region an diesen Tag in Deutschland mit Temperaturen von bis zu 17°C.

Bis zum darauffolgenden Tag verlagerte sich die Antizyklone REINHOLD unter konstanten Kerndruck weiter ostwärts und lag um 01 Uhr MEZ dieses Tages mit Zentrum über Berlin. Ihr Einflussbereich reichte dabei von den Britischen und Frankreich bis nach Ostpolen und von Südskandinavien bis nach Norditalien. In Norddeutschland hielt sich weiterhin die dichte Bewölkung und es wurden erneut nur wenige Sonnenstunden gemessen. Die Temperatur stieg dabei auf Werte um 15°C, an der Küste war es leicht kälter mit 10°C. In Süddeutschland schien hingegen wieder verbreitet die Sonne. Im Oberrheintal wurden abermals bis zu 13 Stunden Sonnenschein registriert. Dadurch konnte die Temperatur Werte über 20°C erreichen, wie in Freiburg und Lahr mit 21,9°C oder in Trier mit 22,3°C.

Im weiteren Verlauf verlagerte sich das Hoch REINHOLD bis zum 06.05. weiter in Richtung Südosten. Sein Kerndruck schwächte sich dabei auf 1020 hPa ab. Es beeinflusste im nordwestlichen Randbereich immer noch das Wetter in Deutschland. Weiterhin erstreckte es sich über den Balkan und große Teile Osteuropas. In Budapest wurde durch den Hochdruckeinfluss eine Höchsttemperatur von 19°C gemessen und in Rom wurden 22°C erreicht. Die Antizyklone REINHOLD wurde in Norddeutschland aber schon durch das herannahende Tiefdruckdruckgebiet VICKY verdrängt. In Süddeutschland wurden durch Hoch REINHOLD im Mittel um die 7 Sonnenstunden und Temperaturen von zum Beispiel 23°C in München registriert.

Am Folgetag intensivierte sich der Kerndruck der Antizyklone REINHOLD wieder auf 1025 hPa und es zog weiter nordostwärts. Das Tief VICKY hatte das Hoch REINHOLD nun endgültig aus Deutschland verdrängt. Sein Zentrum positionierte sich über dem Süden der Ukraine. Im Norden erstreckte es sich bis südlich von Moskau und im Süden über den Balkan und dem östlichen Mittelmeerraum. In Istanbul wurde bei leichter Bewölkung eine Tageshöchsttemperatur von 17°C gemessen und in Rom bei dichter Bewölkung 21°C.

Bis zum 08.05. verlagerte sich die Antizyklone REINHOLD weiter nach Nordosten und intensivierte dabei nochmals ihren Kerndruck auf 1030 hPa. Das Zentrum lag an diesen Tag um 01 Uhr MEZ nördlich von Wolgograd. Im Südwesten erstreckte sich der Einfluss bis nach Bulgarien und im Nordosten bis zum Südural. In Wolgograd wurde bei wolkigem Himmel an diesem Tag eine Höchsttemperatur von 18°C gemessen.

Am Folgetag zog das Hoch REINHOLD unter konstanten Kerndruck weiter Richtung Osten und beeinflusste das Wettergeschehen über Zentralrussland, bevor es am 10.05.2014 schließlich den Darstellungsbereich der Berliner Wetterkarte verließ, wodurch es im weiteren Verlauf nicht weiter analysiert werden konnte.

 

 

Geschrieben am 29.05.2014 von Maria Quade

Berliner Wetterkarte: 05.05.2014

Pate: Dr. Reinhold Lunow