Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
RENEE
(getauft
am 21.09.2011)
Im Verlauf des 21.09.2011 spaltete sich ein
Hochdruckkeil des starken Azorenhochs über dem zentralen Nordatlantik ab,
welcher sich über dem östlichen Nordatlantik liegend bis zum Folgetag weiter
nach Osten verlagern sollte. Daher wurde dieses Hoch auf der Prognosekarte für
den Folgetag auf den Namen RENEE getauft.
Bis zum 22.09.2011 bildete sich über dem
Nordatlantik, mittig zwischen den Azoren und der Bretagne, das Hoch RENEE aus.
Im Kern wies es einen kräftigen Druck von rund 1029 hPa aus. Nachfolgend
erfolgte unter leichter Abschwächung eine rasche Verlagerung des
Hochdruckgebietes, das am 23.09.2011 mit Kern über Frankreich und Teilen
Süddeutschlands lag. Es sorgte für sonniges Spätsommerwetter mit
Höchsttemperaturen um 20°C. wie z.B. 18°C in Brüssel, 20°C in Zürich oder 21°C
in Paris und Regensburg. Nachts kühlte es bei meist sternenklarem Himmel
merklich ab, sodass die Minima teils deutlich unter 10°C lagen, wie z.B. in
Paris mit 7°C oder in München mit 5°C. Örtlich gab es am Morgen Frühnebel, der
vor allem in Südbayern auftrat.
Bis zum 24.09.2011 dehnte sich das Hoch
RENEE bei leichter Ostverlagerung aus. Der Kerndruck war dabei leicht auf ca.
1020 hPa gesunken. Im Einflussbereich des Hochdruckgebietes, welcher Teile
Frankreichs, Deutschland, sowie weite Teile Osteuropas und des Balkans
umfasste, herrschte ruhiges Spätsommerwetter. Bei viel Sonnenschein stieg das
Quecksilber innerhalb des Hochdruckgebietes auf Maxima von nahe 20°C bis 25°C.
So wurden in Warschau, Torun und Kiew 18°C erreicht, Berlin meldete ein Maximum
von 20°C. Wärmer wurde es in einem Streifen von Frankreich über Süddeutschland
bis zum Balkan. In Paris wurde eine Höchsttemperatur von 23°C verzeichnet, in
Budapest sowie Zagreb wurde ein Maximum von 24°C erfasst. Am wärmsten war es im
Südwesten Deutschlands, wo verbreitet 24°C erreicht wurden, wie z.B. Mannheim
und Stuttgart. In Freiburg wurde mit 25°C sogar ein Sommertag beobachtet. In
der meist klaren Nacht kühlte es erneut merklich ab. Das Temperaturniveau lag
zwischen 11°C in Zagreb, 8°C in Berlin und 3°C in Torun.
In den nachfolgenden Stunden verlagerte
sich die Antizyklone RENEE unter Verstärkung leicht nach Osten und lag mit
einem Kerndruck von 1023 hPa über
Polen. In Deutschland setzte sich der freundliche, sonnenreiche Altweibersommer
fort. Auch in weiten Teilen Polens, der Ukraine sowie dem Balkan schien die
Sonne und das Quecksilber stieg, im Vergleich zum Vortag, leicht an. So wurden
in Berlin 23°C erreicht und Magdeburg meldete ein Maximum von 24°C. Entlang des
Oberrheins wurde ein Sommertag mit Temperaturen von mehr als 25°C beobachtet,
wie z.B. in Koblenz mit 26°C. Dabei schien die Sonne bundesweit meist 10 bis 11
Stunden. Auch in anderen Teilen Europas unter Einfluss des Hochdruckgebietes
stieg die Temperatur im Vergleich zum Vortag an, so meldete Warschau ein
Maximum von 20°C, in Budapest und Belgrad wurde mit 25°C ein Sommertag
erreicht.
Bis zum 26.09.2011 hatte sich das
Hochdruckgebiet RENEE mit seinem Schwerpunkt unter Verstärkung über die Ukraine
verlagert. Der Kerndruck war mittlerweile auf fast 1030 hPa gestiegen. Dabei
reichte die ausgedehnte Hochdruckzone von der Iberischen Halbinsel über
Mitteleuropa bis nach Osteuropa und umfasste mit Ausnahme der Britischen
Inseln, Teilen Skandinaviens und Russlands ganz Europa. Die Temperaturen
schwankten von 34°C in Sevilla, im Süden Spaniens, bis 20°C in Kiew. In
Deutschland schien unter Einfluss des Hochdruckgebietes, vor allem im Süden und
Osten die Sonne nochmals verbreitet mehr als 10 Stunden und die Temperatur
stieg auf Werte nahe 25°C. In Dresden, sowie München wurden 23°C und in Berlin
24°C gemessen. Entlang des Oberrheins wurde erneut ein Sommertag beobachtet mit
Maxima von 26°C in Karlsruhe und Freiburg. Aber auch in der Mitte Deutschlands
wurden örtlich mehr als 25°C erreicht, wie in Magdeburg mit 27°C oder in Jena
mit 28°C. Diese Temperaturmaxima sind für Ende September recht außergewöhnlich
hoch.
In den nachfolgenden 24 Stunden blieb das
Hochdruckgebiet RENEE bei gleich bleibendem Kerndruck stationär über der
Ukraine. Der Einflussbereich der Antizyklone ging jedoch deutlich zurück und
umfasste am 27.09.2011 Osteuropa. Bei viel Sonnenschein stieg die Temperatur,
z.B. in Budapest auf 27°C, Warschau meldete ein Maximum von 24°C.
Bis zum 28.09.2011 erfolgte eine markante
Abschwächung der Antizyklone RENEE, dabei ging das Hochdruckgebiet in das
Folgehoch SEPIDEH über und wurde fortan nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte
geführt.
Geschrieben
am: 19.10.2011 von Tobias Mahnkopf
Berliner
Wetterkarte: 24.09.2011
Pate:
Reinhard Bütikofer