Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  ROBINSON

(getauft am 30.12.2008)

 

Das Hochdruckgebiet über Grönland, das am 30.12.08 erstmals auf der Berliner Wetterkarte erschien, wurde auf den Namen ROBINSON getauft. Bis zum Folgetag verlagerte sich das Hoch ROBINSON nur geringfügig und wies einen Kerndruck von über 1040 hPa auf. Die Antizyklone breitete sich mit einem starken Keil zum Nordmeer und der Nordsee aus. Damit kam nun die Nordströmung in Gang, die am Neujahrsmorgen von Ostgrönland und Spitzbergen bis nach Südnorwegen reichte. Von Norden her setzte sich am Folgetag ein Keil des südöstlich von Island gelegenen Hochs ROBINSON durch, in dessen Bereich die folgende Nacht im norddeutschen Tiefland bei zeitweise klarem Himmel örtliche Minima um   -10°C brachte. Das mit seinem Schwerpunkt über Schottland liegende Hochdruckgebiet ROBINSON erstreckte sich am 03.01.09 vertikal bis zur Tropopause und stellte somit eine wirksame Blockierung der westlichen Höhenströmung dar. Nur in den südlichen und zentralen Teilen Deutschlands brachte ein Keil des westeuropäischen Hochdruckgebietes ROBINSON sonniges Wetter und dort wurde es in der darauffolgenden, teilweise klaren Nacht mit Minima unter -10°C auch wieder recht kalt (Minimum von Oberstdorf -18,3°C). In den übrigen Landesteilen hielten sich zum Teil sehr hartnäckig Nebel- und Hochnebelfelder, die allerdings in der Nacht die langwellige Ausstrahlung verhinderten, womit die Tiefstwerte vor allem im Nordseeumfeld kaum unter -5°C absanken.

Bis zum 04.01.09 verlagerte sich das Hoch ROBINSON nur noch geringfügig nach Süden und lag nun mit einem Kerndruck von knapp 1030 hPa über dem Südwesten Englands. Damit wurde in der Nordhälfte Deutschlands der Weg frei für das Tiefdruckgebiet AKAI, das zum Morgen verbreitet Regen und Schneeregen, weiter landeinwärts auch durchweg Schnee brachte. Nur der äußerste Süden und Südwesten Deutschlands blieb jetzt noch unter dem schwächer werdenden Einfluss des Hochs ROBINSON von den Niederschlägen verschont. Hier konnte sich auch tagsüber hin und wieder noch die Sonne zeigen, allerdings bei Höchsttemperaturen im Dauerfrostbereich wie -0,8°C in Stuttgart und -1,6°C in Freiburg bewiesen.

Bereits am 05.01.09 konnte die Hochzelle nicht mehr als eigenständiges Druckgebiet analysiert werden und verschwand somit wieder von der Berliner Wetterkarte.


Geschrieben am 15.01.2009 von Jasmin Krummel

Wetterkarte: 03.01.2009

Pate: Ralf Raphael