Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet SABINE
(getauft am 24.10. 2005)
Als sich das
Hochdruckgebiet ROMEA von den Azoren kommend mit seinem Zentrum bis nach
Osteuropa verlagerte, bildete sich am 24.10. auf dessen Rückseite die kleine
Hochdruckinsel SABINE.
Im Gegensatz zur
rasch abdriftenden ROMEA, verharrte diese zunächst über der Iberischen
Halbinsel, bevor sie am 26.10. ihr Zentrum auf die Alpen und die Adria
verlagerte. Dort vereinigte sich SABINE am 27.10. mit der sich schnell über
Nordeuropa verstärkenden Hochdruckzelle TRAUDL. Diese Einheit war auch in der
Höhe von etwa 5000 m sichtbar, wo sich ein kräftiger Höhenkeil aufbaute, der
sich vom Alpenraum bis nach Schweden erstreckte. Aus dem Bodendruckfeld um
TRAUDL wurde so eine blockierende Antizyklone, welche das Tief INNOCENTIUS zu
einem Abdriften nach Norden zwang. Die damit einhergehenden nordwärts
gerichteten Strömungsverhältnisse brachten dabei noch einmal sehr milde Luft
nach Deutschland, so dass es am 28.10. zu ungewöhnlich hohen Mittagstemperaturen
kam (in Trier 23°C und sogar in Norwegen nahe Alesund
bis 21°C).
SABINE selbst
hingegen verblieb zunächst als Randgebilde des sich allmählich nach Osteuropa
verlagernden Hochs TRAUDL. Da jedoch der Kerndruck von SABINE kaum über 1025 hPa stieg, konnte sie sich gegenüber dem neuen Hoch nicht
lange behaupten und verlor schon am 30.10. ihre Eigenständigkeit auf der
Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 07.12. 2005 von Richard Löwenherz
Wetterkarte: 27.10. 2005
Pate: Peter Rejek