Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet SCHORSE

(getauft am 22.09.2018)

 

Auf der Analysekarte des 22.09.2018 der Berliner Wetterkarte erkannte man um 00 Uhr UTC, was 01 Uhr MEZ entspricht, nahe der kanadischen Insel Neufundland ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet, welches in Richtung Osten über den Atlantik ziehen sollte. Das Hoch wurde in der Prognose für den 23.09.2018 auf den Namen SCHORSE getauft, da es in den Folgetagen einen Einfluss auf das europäische Wettergeschehen haben sollte.

Die Antizyklone befand sich, nun erstmals namentlich auf der Karte verzeichnet, am 23.09. etwa 1000 km westlich der Britischen Inseln über dem Atlantik, mit einem maximalen Druck von gut 1025 hPa. In allen Richtungen, ausgenommen der westlichen Himmelsrichtung, wurde das Hoch SCHORSE von unbenannten Tiefdruckgebieten sowie dem Tief FABIENNE und deren Frontensystemen begrenzt.

Bis zum 24.09. um 00 Uhr UTC zog das Hoch SCHORSE weiter Richtung Osten und beeinflusste mit einem angestiegenen Druck von leicht über 1035 hPa die Britischen Inseln sowie den Westen Frankreichs.  Dabei schien die Sonne in Glasgow 9,4 Stunden. In Kenley nahe London gab es im Vergleich zum Vortag einen Temperaturanstieg von 1,5 Grad mit resultierenden 14,1°C als Tageshöchsttemperatur. Auch in London wurden vergleichsweise ähnliche Temperaturen mit einem Maximum von etwa 16°C gemessen. Am Flughafen London/Heathrow konnten zudem 11 Sonnenstunden erfasst werden, ebenso wie im französischen Brest. Durch die Absinkbewegungen innerhalb eines Hochdruckgebietes sind hohe Sonnenscheindauern meist die Regel, da die absinkende Luft zur Wolkenauflösung führt. Insgesamt waren im Gebiet, welches ganztägig unter Einfluss des Hochs SCHORSE stand, etwa 8-10 Sonnenstunden verbreitet.

Abermals zog die Antizyklone SCHORSE weiter in östliche Richtung und befand sich so am 25.09. um 00 Uhr UTC mit dem Zentrum über dem Ärmelkanal. Innerhalb des Hochdruckzentrums wurden über 1035 hPa gemessen. Das Einflussgebiet des starken Hochs SCHORSE umfasste Städte wie Brüssel, Amsterdam, Düsseldorf und München. In Brüssel gab es infolgedessen 15,7°C als Temperaturmaximum zu verzeichnen. In Amsterdam wurden ebenfalls maximale 15,7°C erfasst und weiter im Südosten in Düsseldorf schien die Sonne 9,5 Stunden, wodurch sich die Luft auf über 18,5°C erwärmen konnte. Weiter südlich in München wurden 17,4°C bei 10,3 Sonnenstunden erfasst.

Bis zum 00 Uhr UTC Termin des folgenden Tages erhöhte sich der Druck der Antizyklone SCHORSE auf über 1040 hPa. Gleichzeitig zog sie weiter in der Höhenströmung eingebettet gen Osten bis nach Mitteleuropa und befand sich so zu Tagesbeginn mit dem Schwerpunkt über Süddeutschland und Österreich. Am Flughafen der österreichischen Hauptstadt Wien, welcher in unmittelbarer Nähe der Donau liegt, kam es zu einer Maximaltemperatur von 17,0°C. Auch Prag wurde durch die Antizyklone SCHORSE beeinflusst und verzeichnete an diesem Mittwoch ein Tagesmaximum von 17,3°C im Stadtteil Libus. Durch starke Auskühlung bei fast wolkenfreiem Himmel kühlte sich in der Nacht die tschechische Hauptstadt auf 8,2°C ab, was einer Differenz von etwa 9 Grad entspricht.

Zum 27.09. um 00 Uhr UTC spaltete sich die Antizyklone SCHORSE in zwei Zentren auf, die jedoch noch immer durch eine Isobare, einer Linie gleichen Luftdrucks, miteinander verbunden waren. Das flächenmäßig etwas kleinere Zentrum verblieb stationär über Süddeutschland und der östlichen Alpenregion, wohingegen der zweite Schwerpunkt sich weiter Richtung Osten bis nach Belgrad verlagerte. Der Druck innerhalb der zwei Zentren verringerte sich leicht um 5 hPa auf knapp über 1035 hPa. Dabei schien in Kikinda, Serbien 10,7 Stunden die Sonne, zudem wurde die 20°C-Grenze mit 20,0°C genau erreicht. Im serbischen Negotin wurde mit 22,3°C die höchste Maximaltemperatur Serbiens. In der siebtgrößten Stadt der Europäischen Union, Bukarest, welche inklusive der angebundenen Gemeinden über 4,1 Millionen Einwohner beherbergt, schien die Sonne lediglich 7,2 Stunden, trotz dessen wurde eine maximale Temperatur von 23,7°C erreicht.

Bis zum 28.09. zog das Hoch SCHORSE weiter nach Osten und befand sich somit über Osteuropa und dem Schwarzen Meer. Es wurde ein Druckabfall von 10 hPa registriert, womit der maximale Druck im Zentrum nur noch bei etwas über 1025 hPa lag. So lag im rumänischen Bukarest die Maximaltemperatur bei milden 24,1°C, bei 9 Sonnenstunden. Und obwohl die Sonne am Vortag nur 1,8 Stunden schien, konnte die Temperatur vom Vortag lediglich um 0,4 Grad ansteigen. Somit stieg die Temperatur zum Vortag um 0,4°C, wobei die Sonne 1,8 Stunden länger schien.

Das sich im Laufe des Tages immer weiter abschwächende Hochdruckgebiet SCHORSE verlagerte sich erneut gen Osten und verließ zum 29.09. den Analysebereich der Berliner Wetterkarte und konnte folglich nicht weiter namentlich auf ihr verzeichnet werden.