Lebensgeschichte

Hochdruckgebiet SILVIA

(getauft am 25.04.2007)

Am 24.04. konnte auf dem Wetterkartenausschnitt eine ausgeprägte Hochdruckbrücke erkannt werden, die sich von den Bermudas bis zu den Azoren erstreckte. Diese Zone hohen Luftdrucks verlagerte sich noch weiter in Richtung Europa. Am 25.04. konnte vor dem Golf von Biskaya die Abspaltung eines Hochdruckgebietes beobachtet werden, das auf den Namen SILVIA getauft wurde.

Am 26.04. lag SILVIA mit ihrem Zentrum über der südlichen irischen See, der Luftdruck betrug hier 1020 hPa. SILVIA verlagerte sich in den kommenden Tagen nur langsam in Richtung Nordosten und erreichte am 27.04. die Nordsee. Dabei erfasste der Hochdruckeinfluss von SILVIA die gesamten Britischen Inseln und die Skandinavische Halbinsel. In Deutschland wurden durchweg 10 bis 14 Stunden Sonnenschein gemessen, in den westlichen Bundesländern überstieg die Temperatur erneut die 25°C-Marke. So wurde am 26.04. im Schleswig-Holsteinischen Leck eine Höchsttemperatur von 26 °C gemessen. Bei nächtlich klarem Himmel war die Tiefsttemperatur stark von der Beschaffenheit der Umgebung abhängig. So wurden an der von großen Wiesenflächen umgebenen Station Kaniswall 5°C gemessen, während an der 112 m hoch gelegenen Station Lindenberg die Temperatur nur auf 14°C sank.

Am 28.04. lag SILVIA mit ihrem Zentrum über den Shetlandinseln, der Luftdruck war hier auf über 1030 hPa gestiegen, SILVIA hat sich deutlich verstärkt. SILVIA bildete mit dem Hochdruckgebiet RENATE über dem südöstlichen Europa eine Hochdruckbrücke, sodass auch am 27.04. verbreitet eine Höchsttemperatur von über 25°C gemessen wurde. Im Berliner Raum wurden an den Stationen Höchsttemperaturen von 27 bis 28°C gemessen. In der Dahlemer Klimareihe war es am selben Tag nur im April 1993 geringfügig wärmer.

Im weiteren Verlauf blieb SILVIA über der Nordsee stationär, jedoch nahm der Luftdruck in ihrem Bereich und damit ihre Ausprägung langsam ab. Betrug der Luftdruck am 29.04. noch gut 1032 hPa, so nahm dieser bis zum 01.05. auf unter 1025 hPa ab. Die Hochdruckgebiete PEGGY, QUEEN, RENATE und SILVIA bescherten dem April extreme Trockenheit, frühsommerliche Wärme und den höchsten mittleren Luftdruck seit 1951, dieser betrug für April 2007 in Berlin-Dahlem 1021,1 hPa. Auch Anfang Mai konnte SILVIA noch auf unserem Kartenausschnitt erkannt werden, dabei verlagerte sich SILVIA unter Aufspaltung in zwei Teilhochdruckgebiete langsam in Richtung Schwarzes Meer. Am 02. und am 03.05. lag SILVIA I noch über der Nordsee, der Luftdruck betrug um 1023 hPa. SILVIA II hingegen befand sich am 02.05. bereits über Böhmen, am 03.05. erreichte SILVIA II die Westküste des Schwarzen Meeres. Der Luftdruck änderte sich kaum und betrug um 1020 hPa. Zwischen SILVIA I und SILVIA II bildete sich eine weitere Hochdruckbrücke aus, sodass am 02.05. in einer Zone von der Nordsee über Deutschland und Mittelfrankreich bis zum Alpenraum und der Adria meist 10 bis 14 Stunden die Sonne schien. In Lahr am Oberrhein wurde eine Höchsttemperatur von 24°C gemessen.

Am 04.05. konnte SILVIA I über Weißrussland und der Ukraine erkannt werden, der Luftdruck betrug hier um 1019 hPa. SILVIA II erreichte bereits den Kaukasus, der Luftdruck betrug weiterhin um 1020 hPa. Am 05.05. konnte schließlich nur noch SILVIA I auf unserem Wetterausschnitt erkannt werden und wurde nun wieder SILVIA genannt. Auch sie hatte nun den Kaukasus erreicht, wo sie sich auch noch am 06.05. befand. Der Luftdruck betrug nun auch um 1020 hPa.

Geschrieben am 04.06.2007 von T. Pagenkopf

Wetterkarte: 02.05.2007

Pate: Silvia Schnetter