Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet STEFAN
(getauft am 30.10.2006)
Am 30.10.06 konnte
sich über dem Nordatlantik ein Hochdruckgebiet bilden, das auf den Namen STEFAN
getauft wurde. Zu dem Zeitpunkt war STEFAN mit einem Kerndruck von etwas über
1020 hPa noch relativ schwach ausgeprägt. Sein Kern verlagerte sich nach Osten,
sodass er in der Nacht zum 02.11. bereits über Irland lag. Der Kerndruck konnte
auf dieser Strecke stark ansteigen. Demnach wurden in Irland am Boden über 1035
hPa gemessen. Die 1020 hPa-Isobare erstreckte sich am 02.11. bereits von
Skandinavien über die Ostsee und Westpolen bis hin nach Kroatien und STEFAN
nahm damit bereits Einfluss auf Deutschland und weite Teile Mitteleuropas.
Zwischen STEFAN und
einem Tief über Südfinnland konnten polare Luftmassen aus Skandinavien nach
Mitteleuropa einströmen. In der Nacht zum 02.11. lösten sich die Wolken unter
dem Einfluss von STEFAN allmählich auf und die Temperatur sank allgemein stark
ab, sodass STEFAN für die erste Frostnacht der Saison sorgte. Quickborn meldete
mit -4,5°C die tiefste Temperatur. Auf den Bergen konnte die Temperatur jedoch
erheblich weiter absinken. Auf der Wasserkuppe (950m) in der Rhön wurden -7,7°C
gemessen. Gefallener Niederschlag ging in Schnee über und es konnte am Morgen des
02.11. stellenweise in Norddeutschland und in Cottbus eine dünne Schneedecke
von einem Zentimeter registriert werden. Der Einbruch der Arktikluft führte
dazu, dass am 02.11 tagsüber die Temperatur an keiner Station in Deutschland
über 10°C ansteigen konnte.
STEFAN verlagerte
sich mit seinem Kern nur langsam und lag auch noch am 03.11. über den Britischen
Inseln, bevor er dann ab dem 04.11. allmählich nach Südosten in Richtung
Frankreich abzog. An seiner Nordostflanke konnte sich nun mit einer kräftigen
West- bis Nordwestströmung die Zufuhr weitaus milderer Meeresluft in das
nördliche und zentrale Deutschland verstärken. Die Tiefstwerte lagen in der
Nacht zum 05.11. in diesen Teilen verbreitet über 5°C, in den Küstengebieten
sogar bei 10°C. Leichten Frost gab es nur noch im Südwesten Deutschlands sowie
in Südbayern.
Am 07.11. und am
08.11. wanderte das wetterbestimmende Hochdruckgebiet STEFAN von Nordfrankreich
zum zentralen Mittelmeerraum, wobei sein Kerndruck über Italien auf 1029 hPa
abnahm. Schließlich wurde STEFAN immer weiter nach Süden verdrängt, so dass er
ab dem 09.11. endgültig keinen Einfluss mehr auf das
Wettergeschehen in Deutschland nehmen konnte.
Zusammenfassend gesagt
war STEFAN ein sehr kräftiges und nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich ein
sehr ausgedehntes Hochdruckgebiet, das den November mit Tiefstemperaturen unter
dem Gefrierpunkt beginnen ließ und somit für den ersten Frost der Saison
sorgte. Über seine Ostflanke konnte großflächig Arktikluft einströmen, die
insbesondere nach den vorherigen milden Tagen als sehr kalt empfunden
wurde.
Geschrieben am 04.12.2006 von Dennis Dalter
Wetterkarte: 03.11.2006
Pate: Stefan Lang