Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
TERESA
(getauft
am 28.04.2009)
Hochdruckgebiete entstehen, wenn über einem
weiten Gebiet Luftmassen absinken. Häufig passiert dies auf der Rückseite der
Frontensysteme von Tiefausläufern. Solche Gebiete sind im Allgemeinen durch
freundliches Wetter nach dem Durchzug der Regengebiete gekennzeichnet. So
geschah es auch am Tage des 28. Aprils 2009 als sich auf der Rückseite eines Wirbels
vor der Küste Norwegens über dem Europäischen Nordmeer das Hoch TERESA mit
einem Kerndruck von über 1017 hPa bildete.
Innerhalb der folgenden 24 Stunden
verlagerte sich TERESA mit der westlichen Höhenströmung über das Skandinavische
Festland, während ihr Kerndruck um mehr als 10 hPa
auf über 1027 hPa anstieg. In sternenklaren Nächten
sank das Thermometer in Teilen Finnlands nochmals unter den Gefrierpunkt auf
–2°C.
Die Antizyklone TERESA konnte sich
inzwischen auch bis in die obere Troposphäre als Druckgebilde durchsetzen, so
dass der Polarfront Strahlstrom sehr weit nach Norden abgelenkt werden konnte
und auf der Ostseite des Höhenkeils polare Kaltluft nach Süden führte. Durch
den relativ ortstabilen Höhenkeil verlagerte sich TERESA nur sehr langsam nach
Süden. Jedoch beeinflussten die Ausläufer von TERESA schon am 01. Mai das
Wettergeschehen im Nordosten Deutschlands. Bei meist nur wenigen Wolken stieg
das Quecksilber in Greifswald jedoch nur auf 13,1°C, während Potsdam mit 24°C
fast ein Sommertag melden konnte.
Auch an den folgenden Tagen konnte fast
ganz Deutschland bei meist nur harmlosen Quellwolken schöne Frühlingstage
erleben. Vielerorts war es sogar den ganzen Tag wolkenlos, so dass wie am 2.
Mai in Berlin bei Höchstwerten um 23°C bis zu 14 Stunden Sonnenschein registriert
wurden.
Bis zum 4. Mai konnte das Tiefdruckgebiet
XAVER mit seiner Kaltfront jedoch soweit nach Osten vordringen, dass er Hoch
TERESA Deutschland als Einflussgebiet entzog und wieder für viele Wolken und
kalte Temperaturen sorgte. So wurde am 4. Mai in Potsdam nur noch eine
Höchsttemperatur von 14,8°C gemessen werden, dabei gab es auch immer wieder
etwas Regen.
In der Nacht zum 4. Mai lag die Hochzelle TERESA
abgeschwächt mit einem Kerndruck von etwa 1020 hPa über
der Hohen Tatra. Tagsüber profitierte ein Streifen von Rumänien bis nach
Weißrussland mit viel Sonnenschein von dieser Lage. Am Folgetag war das Hoch am
östlichen Rand des Uralgebirges das letzte Mal auf der Berliner Wetterkarte zu
sehen.
Geschrieben am 03.06.2009 von Thomas Schubert
Wetterkarte: 02.05.2009
Pate: Gerrit Träger