Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
THEIS
(getauft
am 19.11.2010)
Als Ausläufer einer ausgeprägten
Bodenhochzelle über Grönland entstand das Hochdruckgebiet THEIS, welches am
19.11. getauft wurde. Mit einem Kerndruck von etwa 1030hPa lag das Zentrum des
Wirbels zwischen Jan Mayen und Spitzbergen, direkt an der Grenze des
europäischen Nordmeeres und der Grönlandsee. Das Hoch THEIS war weiterhin mit
dem stationären Hoch über Grönland verbunden und war ebenfalls ein reines
Bodenhoch.
Am Rande einer straffen Südwestströmung
wanderte die Antizyklone zum nächsten Tag in Richtung des nordeuropäischen
Festlandes und befand sich am frühen Morgen des 20.11. an der schwedisch –
finnischen Grenze an der Küste des Bottnischen Meerbusens. Dabei stieg der
Druck im Zentrum auf knapp unter 1040hPa und auch die Verbindung zum Bodenhoch
über Grönland blieb aufrecht erhalten. An diesem Tag verlief durch den
Kernbereich die Front eines unbenannten Tiefdruckgebietes, welche südwestlich
des Kerns von THEIS den Charakter von Warm- zu Kaltfront wechselte. Dadurch
gestalteten sich die Temperaturen an den Rändern des Kernbereiches und im
Zentrum sehr unterschiedlich. So wurden knapp über dem Polarkreis, am
südwestlichen Rand des Hochs THEIS, mit 1°C bis 5°C teils deutliche Plusgrade
erreicht. Einen Längengrad weiter östlich, auf derselben Höhe, in Nähe des
Kerns, wurden hingegen -15°C registriert. Noch vier Längengrade weiter, am
südwestlichen Rand des Wirbels, auf der Halbinsel Kola, sanken die Temperaturen
auf -11°C bis -16°C. In der
stetigen Südwestströmung zog die
Antizyklone weiter nach Nordrussland und lag am 21.11. zwischen Archangelsk und
Perm mit einem Kerndruck von etwa 1038hPa. Aus der Verbindung mit dem
stationären Bodenhoch über Grönland, das nun auf den Namen UWE getauft wurde,
und einem weiteren Ausläufer über dem europäischen Nordmeer hatte sich
mittlerweile eine Hochdruckbrücke gebildet. Durch die Drehung von
Hochdruckgebieten im Uhrzeigersinn transportierte THEIS Kaltluft arktischen
Ursprungs bis nach Moskau und im Einflussbereich des Wirbels kam es verbreitet
zu leichtem Schneefall, teils auch zu Nebel mit Reifansatz. Ebenso sanken die
Temperaturen im Kernbereich wieder unter -10°C.
Am Folgetag lag die Antizyklone mit einem
Kerndruck von etwa 1034hPa südöstlich von Perm. Das Hochdruckgebiet verlor
allmählich die Verbindung zur Hochdruckbrücke, weiterhin sanken die
Temperaturen im Einflussbereich auf -18°C,
am nordwestlichen Rand des Zentrums auch auf -20°C. Im weiteren Verlauf zog das
Hochdruckgebiet THEIS außerhalb des Analysebereiches der Berliner Wetterkarte ohne
sich aufzulösen.
Geschrieben
von Julia Sieland am 21.12.2010
Berliner
Wetterkarte: 21.11.2010
Pate:
Theis Viehweger