Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  THOMAS

(getauft am 30.10.2004)

 

 

Ein großräumiger Luftdruckanstieg über West- und Mitteleuropa führte am 30. Oktober zur Ausbildung einer Hochzelle westlich von Irland. Dieses Hochdruckgebiet wurde auf den Namen THOMAS getauft.

Der Monat November begann in Deutschland im Bereich des Hochdruckgebietes mit Mittagstemperaturen um 10°C, wobei es nach Auflösung von Frühnebelfeldern fast überall wolkig bis bedeckt blieb und nur im äußersten Südwesten Deutschlands und im Harz Niederschlag von knapp einem Liter pro Quadratmeter gab.

Im Bereich der langgestreckten Hochdruckzone, die sich mit ihrem Schwerpunkt nach Weißrussland entfernte, schien hauptsächlich nur im Norden Deutschlands zeitweilig die Sonne.

THOMAS, mit einem Kerndruck von fast 1035 hPa, zog mit seinem Zentrum nach Weißrussland. Dort gab es in der Nacht zum 3. November bei klarem Himmel verbreitet leichten Frost bei –4°C. Mitteleuropa verblieb dagegen an seinem Rande in einer überwiegend südöstlichen Strömung, mit der sich hauptsächlich in den höheren Schichten die sehr warme Luft aus dem Mittelmeerraum nordwärts ausbreitete: So stieg um Mitternacht die Temperatur im 850 hPa-Niveau über Stuttgart bis 17°C, über Wien sogar bis 19°C. Entsprechend warm war es auch auf den Bergen und der 1832 m hohe Wendelstein meldete mit einem Maximum von 16,0°C die höchste Temperatur von ganz Deutschland. Ähnlich warm war es auch auf dem Großen Arber (15,7°C) und am Alpennordrand konnte sich die warme Luft infolge Föhneinflusses stellenweise bis in Bodennähe durchsetzen, wie z.B. in Garmisch-Partenkirchen (14,8°C). Im größten Teil Deutschlands wurden bei vorherrschend starker Bewölkung teilweise nicht einmal 10°C erreicht.

Am 4.11. dauerte über dem östlichen Mitteleuropa im Randbereich des Hochdruckgebietes das ruhige Herbstwetter an. THOMAS zog noch weiter nach Osten und befand sich am 7. November schon nicht mehr im Bereich der Wetterkarte.

 

 


Geschrieben am 19.12.2004 von Sabrina Schmidt

Wetterkarte: 04.11.2004

Pate: Prof. Thomas Pekny