Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet TIFFANY
(getauft am 18.05.2007)
Mitteleuropa wurde in der ersten Maihälfte aufgrund einer Westströmung
von einer Reihe von Tiefdruckgebieten überquert. Am 18. Mai konnte sich nach
dem Durchzug der Kaltfront von Tief HAJO über Mitteleuropa allerdings wieder
höherer Luftdruck aufbauen, nachdem ein Keil des Azorenhochs über die Biskaya
und Frankreich hinweg seine Fühler bis nach Deutschland ausstreckte.
Das Hochdruckgebiet TIFFANY war entstanden und bescherte nach örtlichem
Bodenfrost in den Morgenstunden, der vor allem im norddeutschen Raum auftrat,
einen angenehmen Freitag mit bis zu 15 Sonnenstunden. TIFFANY verlagerte sich
mit einem Maximaldruck von 1020hPa im Zentrum von Süddeutschland weiter
Richtung Polen. Von Westen her näherte sich das Frontensystem des Tiefs ICARUS
mit Regen, welches dann im Laufe des 19. Mai quer über Deutschland zog. Wegen
des hohen Luftdrucks über Osteuropa schwächte sich die Front allerdings enorm
ab und kam fast zum Stillstand. Östlich dieser Mischfront gab es in der
eingeflossenen subtropischen Luft mit viel Sonnenschein im Osten und Süden
sommerliche Höchsttemperaturen um 25°C, örtlich erreichte das Quecksilber bis
zu 27°C.
Obwohl TIFFANY am 20.Mai weiter ins Baltikum gezogen war, blieb der größte
Teil Deutschlands weiterhin im Einflussbereich hohen Luftdrucks. Lediglich der
äußerste Nordwesten und Westen war bewölkt, hier regnete es weiterhin leicht,
ansonsten gab es verbreitet einen erneuten Sommertag. Am 21. Mai wanderte
TIFFANY unter Abschwächung nach Nordwesten in Richtung Finnischem Meerbusen,
konnte in den angrenzenden Ländern aber
nochmals für wolkenarmes und mildes Wetter sorgen. Am 22. Mai sank der
Luftdruck weiter ab, so dass TIFFANY ab dem 23. Mai nicht mehr in der Berliner
Wetterkarte erschien.
Geschrieben am 16.07.2007 von Andreas Blei
Wetterkarte: 19.05.2007
Pate:
Radio Eins Live (Paola Mammoliti)