Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
TRENT
(getauft
am 27.05.2010)
Das Hochdruckgebiet TRENT wurde auf seinen
Namen getauft, als am 27.05. ein Keil des Azorenhochs bis zu den Britischen
Inseln reichte und eine Abspaltung desselben zu einer eigenständigen Hochdruckzelle
erwartet wurde. Der Bodendruck des Keils lag zu diesem Zeitpunkt bei ca. 1018
hPa. Am 28.05. driftete der abgespaltene Kern des neuen Hochdruckgebietes TRENT,
mit einem Kerndruck von etwa 1020 hPa, bis nach Westdeutschland. Im nördlichen
und mittleren Teil Deutschlands kam es durch das für Hochdruckgebiete
charakteristische Absinken von Luft zu aufklaren. In der darauf folgenden Nacht
kühlte es dabei stark ab. Verbreitet lagen die Minimumtemperaturen bei 2°C,
örtlich gab es sogar leichten Frost. Während an einer Station im Westen
Deutschlands in 2 m Höhe -0,2 °C gemessen wurde, gab es in Fassberg in der
Lüneburger Heide mit -0,8°C den tiefsten Wert. Im Verlauf des 29.05. driftete
TRENT (Kerndruck immer noch bei 1020 hPa) mit seinem Kern von der Deutsch-Niederländischen
Grenze rasch Richtung Osten und erreichte noch im Tagesverlauf das Baltikum.
Ihm folgte das Tief BERGTHORA, das von Westen her nun auf Deutschland
übergriff. Dennoch blieb der Hochdruckcharakter an diesem Tag vor allem in den
nördlichen Landesteilen noch erhalten und TRENT bescherte erneut einen überwiegend
freundlichen Tag. Im Nordosten schien dabei die Sonne über 10 Stunden, in
Berlin-Dahlem 11,5 Stunden, was der zweithöchsten Sonnenscheindauer im Monat
Mai entspricht (eine höhere Sonnenscheindauer gab es nur am 5.5. mit 14,4
Stunden). Vom Baltikum verlagerte sich das Hoch TRENT am 30.05. leicht
abgeschwächt (Kerndruck jetzt bei ca. 1017 hPa) weiter nach Russland, wobei es
Kontakt zu dem Sibirienhoch aufnahm, welches mit 1024 hPa über dem Südural
deutlich kräftiger war. So kam es, dass TRENT am 31.05. Teil des Sibirienhochs
wurde und den Analysebereich der Berliner Wetterkarte verließ.
Geschrieben am 05.07. 2010 von R. Löwenherz
Wetterkarte: 29.05. 2010
Pate: V. Schmitz