Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  ULI

(getauft am 03.07.2008)

 

 

Am 03.07.08 erstreckte sich ausgehend vom Azorenhoch ein Hochdruckkeil zur Biskaya. Dort konnte sich eine eigenständige Hochdruckzelle abspalten, die auf den Namen ULI getauft wurde. Mit einem Kerndruck von 1015 hPa war ULI zunächst schwach ausgeprägt und verlagerte sich langsam über Frankreich hinweg in nördliche Richtung. Am Mittag des nächsten Tages lag ULI mit seinem Zentrum östlich von Reims und konnte sich innerhalb von 24 Stunden um 3 hPa verstärken, sodass der Kerndruck nun knapp über 1018 hPa lag. Nachdem zuvor die Kaltfront des nordatlantischen Tiefdruckgebiets RENATE Deutschland von West nach Ost überquert und die kurze Hitzewelle Anfang Juli beendet hatte, konnte anschließend Hoch ULI für erneute Wetterberuhigung und Temperaturanstieg in vielen Teilen Deutschlands sorgen.

Am Folgetag lag die Hochdruckzelle mit ihrem Zentrum bereits über Bad Salzuflen in Niedersachsen und hat sich demnach nach Nordosten verlagert. Der Kerndruck betrug zu diesem Zeitpunkt 1015 hPa. Durch absinkende Luftmassen war es im Einflussbereich von ULI am 05.07.08 verbreitet heiter mit sonnigen Abschnitten, sodass in vielen Teilen Deutschlands die Sonne zwischen 10 und 13 Stunden schien. An der vorpommerschen Ostseeküste schien die Sonne sogar 13 bis 15 Stunden. Die Höchsttemperaturen konnten im Vergleich zum Vortag, an dem sie in den meisten Teilen des Landes um 20°C lagen (an der Küste sogar nur 15°C), wieder deutlich zulegen, sodass vor allem im Südwesten Deutschlands Sommertage mit Temperaturen um 28°C verzeichnet wurden.

Seit dem 06.07.08 bestimmte das Tief TOMINA, das mit seinem Zentrum über den Britischen Inseln lag, durch seine Frontensysteme zunehmend das Wettergeschehen in Deutschland. Mit 9 bis 10 Sonnenstunden und Temperaturmaxima um 27°C war es dank des Einflusses von ULI im Nordosten Deutschlands noch am freundlichsten. In der Folge wurde das Hoch rasch nach Südosten verdrängt und lag am Morgen des 06.07.08 mit seinem Zentrum bereits über dem Balkan und 24 Stunden später mit nahezu unverändertem Kerndruck bereits über Bulgarien. Unter Annäherung der Tiefdrucksysteme aus Westen schwenkte ULI kurz vor dessen Ableben nochmals in nördliche Richtung und bescherte der Ostukraine und weiten Teilen Russlands trockenes und warmes Sommerwetter, bevor er zum 09.07.08 namentlich nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte erwähnt wurde.


Geschrieben am 18.07.2008 von Dennis Dalter

Wetterkarte: 05.07.2008

Pate: Dr. Ulrich Kneis