Lebensgeschichte

 

Hoch ULRIKE

(getauft am 07.10.2009)

 

 

In der Nacht zum 07.10.2009 entwickelte sich aus einem Keil des relativ schwachen Azorenhochs ein Hochdruckgebiet, welches am 07.10.2009 auf den Namen ULRIKE getauft wurde. Der Kerndruck der nicht abgeschlossenen Antizyklone betrug etwas mehr als 1020 hPa. In den folgenden Stunden spaltete sich die Antizyklone endgültig vom Azorenhoch ab und verlagerte sich rasch mit der Höhenströmung nach Nordosten. Der Kern der Antizyklone ULRIKE lag am 09.10.2009 mit einem Kerndruck von 1024 hPa über Norddeutschland. Durch die antizyklonale Strömung floss maritime Polarluft in Deutschland ein, sodass die Temperaturen trotz freundlichen Wetters und bis zu 10 Stunden Sonnenschein, wie in Berlin/Brandenburg, bei maximal 10-13°C lagen. In der Nacht sank die Temperatur durch thermische Ausstrahlung örtlich auf Frostniveau, wie in Barth mit    -0,9°C Lufttemperatur und Bodenfrost. Selbst in Großstädten wie Berlin wurde eine Tiefsttemperatur von 4°C erreicht, was für die Jahreszeit recht kühl ist. Süddeutschland lag unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten, sodass die Temperaturen bei milden 10-14°C blieben.

In den folgenden 24 Stunden verlagerte sich Hoch ULRIKE unter leichter Verstärkung, weiter nach Osten. Am 10.10.2009 lag es mit einem Kerndruck von mehr als 1025 hPa über Ostpolen, Weißrussland und Teilen des Baltikums. Es sorgte bei maximal 10°C verbreitet für sonniges Herbstwetter. In der klaren Nacht wurde großflächig Frost registriert, z.B. in Riga (Litauen) mit -1°C. Bis zum Folgetag dehnte sich die Antizyklone unter leichter Ostverlagerung weiter aus. Der Kern von Hoch ULRIKE lag mit 1027 hPa über dem südlichen Russland. Innerhalb des nächsten Tages verlagerte sich die Antizyklone weiter nach Osten und lag am 12.10.2009 mit einem Kerndruck von über 1030 hPa über dem südlichen Ural. Mittlerweile hatte sich die maritime Polarluft in kontinentale Kaltluft umgewandelt, sodass nachts verbreitet Frost mit Temperaturen von unter -5°C auftrat. Die Tageshöchstwerte lagen bei 5°C. Hoch ULRIKE verlagert sich in den Folgetagen der Höhenströmung folgend langsam nach Osten. Das Wetter unter dem Einfluss des Hochs wurde geprägt von sonnigen Tagen und klaren Nächten mit leichtem, teils mäßigem Frost im südlichen Russland. Am 14.10.2009 verließ die Antizyklone ULRIKE den Kartenausschnitt der Berliner Wetterkarte und wurde fortan nicht mehr auf der Europäischen Wetterkarte geführt.


Geschrieben am 16.11.2009 von Tobias Mahnkopf

Berliner Wetterkarte vom: 9.10.2009

Pate: Ulrike Momberg