Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  URSULA

(getauft am 22.05.2007)

 

Zwischen zwei Frontensystemen zweier Tiefdruckgebiete über Frankreich und Irland kam es aufgrund der starken Höhenströmung zur Bildung eines anfangs noch recht kleinen Hochdruckgebietes am Nordostrand des Azoren-Hochs. Dieses neue Hoch wurde am 22.05.2007 auf den Namen URSULA getauft und erschien am gleichen Tag erstmals auf der Berliner Wetterkarte.

Durch die westliche Höhenströmung verlagerte sich URSULA schon bis zum Folgetag nach Mitteleuropa und löste damit die gewitterträchtigen Luftmassen der Kaltfront von Tief KLAUS ab und bewirkte eine Wetterberuhigung in weiten Teilen Deutschlands. URSULA lag zu diesem Zeitpunkt mit Ihrem Zentrum über den Ostfriesischen Inseln und brachte damit im Nordwesten und im Süden Deutschlands sehr sonniges Wetter, während in der Mitte und dem Nordosten mit nordöstlichen Winden feuchte Luft von der Ostsee heran transportiert wurde und für eine nahezu geschlossene tiefe Wolkendecke sorgte. Hier erreichten die Höchstwerte gerade einmal 21 bis 23°C, während in Süddeutschland bei lockeren Wolken bis zu 29°C erreicht wurden, wie beispielsweise in Konstanz.

Bis zum folgenden Tag wanderte URSULA weiter zur polnischen Ostseeküste. Damit stellte sich die allgemeine Windrichtung in Deutschland auf Südost um, womit wieder fast überall bei heiterem Wetter sommerliche Temperaturen erreicht wurden. Jedoch lag URSULA schon am folgenden Tag mit Ihrem Zentrum über Weißrussland und verlor damit Ihren Einfluss auf Deutschland. Dass vorher schöne Wetter wurde von neuen teils starken Gewittern mit örtlichem Hagelschlag abgelöst. Hervorgerufen wurden diese Unwetter von Tief LOTHAR I, das inzwischen nach Mitteleuropa vorgedrungen war.

Die Verlagerung von URSULA nach Osten kam erst nördlich des Kaspischen Meeres über dem Ural langsam zum Erliegen. Hier blieb sie vom 26.05. bis 30.05. nahezu stationär und war damit auch zum letzten Mal auf der Berliner Wetterkarte zu sehen. Schon bevor URSULA über Russland lag, herrschte nördlich des Kaukasus heißes Sommerwetter mit Tageshöchsttemperaturen von knapp über 30°C. URSULA verstärkte diese Hitze noch und sorgte in ihrem Einflussbereich für täglich heißere Höchsttemperaturen. Das Maximum wurde mit 38°C am 29.5. in Wolgograd erreicht. Nach diesem Höhepunkt löste sich URSULA langsam auf, womit auch die Temperaturen wieder etwas geringere Werte annehmen konnten.


Geschrieben am 01.07.2007 von Thomas Schubert

Wetterkarte: 23.05.2007

Pate: Ursula Schmidt