(getauft am 02.05.2003)
Ein
Hochdruckgebilde zog vom Atlantik in Richtung Europäisches Festland. Die daraus
entstandene Hochzelle wurde am 02.05. auf den Namen UTA getauft. In der darauf
folgenden Nacht überquerte sie die Iberische Halbinsel, so dass der Kern am
Samstag in den Mittagsstunden über
Südfrankreich lag.
Im
Tagesverlauf des 03.05. brachte UTA auf ihrem Weg über Süddeutschland in
Richtung Schwarzes Meer sehr warme subtropische Luft in unsere Gefilde. Die Temperaturen
erreichten hierbei im Süden von Deutschland
bis zu 21°Celsius.
Im
Bereich des Hochdruckgebietes sanken die Temperaturen in der Nacht zum Sonntag
bei klarem Himmel teilweise auf
–1°Celsius, so wurde auch in Berlin Bodenfrost registriert. Der nach
Mitteleuropa gerichtete Höhenhochkeil verstärkte sich weiter, während die
Strömung über Westeuropa mehr und mehr auf südliche Richtungen drehte.
Mit
dieser Strömung gelangte am Sonntag sehr warme und trockene Luft über
Frankreich hinweg nordwärts bis in den Südwesten Deutschlands. So konnte am
Oberrhein, aber auch von Baden bis nach Unterfranken, verbreitet ein Sommertag
mit Temperaturmaxima über 25°Celsius registriert werden. In Freiburg lagen die
Höchsttemperaturen mit 28,7°Celsius nur wenig unter der Rekordmarke der ersten
Maidekade seit Beginn der Wetteraufzeichnung. In Norddeutschland erreichten die
Höchstwerte lediglich 20-24 °Celsius.
Am
Montag den 05.05. setzte sich das sonnige und sehr warme Wetter auch bis
Norddeutschland durch. So brachte UTA hier bis zum Mittagstermin Werte deutlich
über 25°Celsius.
Der
an diesem Tag durchgeführte Radiosondenaufstieg über dem Observatorium von
Lindenberg zeigte in 850-hPa einen für Anfang Mai außergewöhnlichen
Temperaturwert von 20,0°Celsius an. Dies entspricht der tropischen Luftmasse
cT. Nach der Berliner Messreihe wurde als bisheriger Höchstwert im Monat Mai
auf dem 850-hPa-Niveau 18,3°Celsius am 19. Mai 1953 gemessen.
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Bei
nahezu ungehindertem Sonnenschein wurden auch am Boden vor allem in Ost- und
Süddeutschland die bisher absoluten Maxima für die erste Maidekade übertroffen.
Der höchste Temperaturwert wurde dabei mit 33,0°Celsius an der Leipziger
Uniklinik gemessen. An unserer Wetterstation in Berlin-Dahlem wurde mit einem
Höchstwert von 30,1°Celsius der erste heiße Tag des Jahres und zugleich ein
neuer Rekord für Anfang Mai registriert.
Der
Dienstag sollte noch einmal unter dem Einfluss subtropischer Luft stehen. Dies
äußerte sich nicht nur durch Temperaturen von 22 – 27°C , sondern auch optisch
durch herangeführte Staubpartikel aus der Sahara. Dieses nicht alltägliche
Phänomen konnte sogar bis Mitteldeutschland nachgewiesen werden.
Jedoch nahm der Einfluss von UTA auf das
Wettergeschehen in Deutschland bereits im späten Tagesverlauf ab.
Ab
Mittwoch, dem 07.05. spielte UTA, deren Kern nun über dem Schwarzen Meer lag,
kaum mehr eine Rolle für das Wettergeschehen in Deutschland. Im Verlauf der
nächsten zwei Tage zog UTA weiter in Richtung
Osten und erschien am Freitag, dem 09.05. letztmalig auf der Berliner
Wetterkarte.
Pate: Uta Tolle
Wetterkarte: ?