Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
UTA
(getauft
am 13.06.2013)
Mitte Juni 2013 bildete sich über dem Golf
von Biscaya ein neues Hochdruckgebiet. Da bereits abzusehen war, dass dieses
für Mitteleuropa wetterbestimmend werden sollte, wurde es am 13.06.2013 in der
Prognose für den Folgetag auf den Namen UTA getauft.
Der Kern des
Hochdruckgebietes UTA lag am 14.06. um 02 Uhr MESZ über der Westküste
Frankreichs und wies einen Druck von rund 1020 hPa auf. Das Hoch UTA erstreckte
sich von den östlichen Pyrenäen bis zum Ärmelkanal und von Süddeutschland bis
zum Nordwesten Spaniens. Es wies also eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 850 km
und eine Ost-West-Ausdehnung von rund 1.500 km auf. In diesem Bereich kam es
vor allem im Westen Frankreichs am Morgen dieses Tages zur Nebelbildung. Am
Tage wurden Höchstwerte von 18°C an der deutsch-französischen Grenze bis 27°C
im Bereich der Pyrenäen erreicht. Aufgrund des antizyklonalen Drehsinns des
Hochdruckgebietes wurden feuchte Luftmassen vom Atlantik zum Festland
herangeführt. In Verbindung mit noch teils vorherrschendem Tiefdruckeinfluss
führte dies zur Bildung von Wolken und gering ausfallenden Niederschlägen im
Bereich der französischen Westküste.
Aufgrund der
Hauptströmung in etwa 5,5 km Höhe verlagerte sich das Hochdruckgebiet UTA zum
Folgetag, dem 15.06., weiter nach Nordosten. Somit lag das Zentrum über der
deutsch-polnischen Grenze mit einem Kerndruck von etwa 1015 hPa. Zwischen den
Tiefausläufern der Tiefdruckwirbel KARLHEINZ und JÖRN über West- bzw.
Osteuropa, sorgte das Hoch UTA vor allem in Polen für leichte Bewölkung und
Tageshöchsttemperaturen von 20 bis 26°C.
Am 16.06. um 02 Uhr
MESZ lag der Kern des Hochdruckgebietes UTA mit einem Druck von ca. 1015 hPa
über Zentralungarn. Dort sorgte es weit verbreitet für klare Nächte und für
Höchsttemperaturen nahe 30°C, wie z.B. mit 29°C in Paks und bis zu 36°C am
Flughafen von Andravida in Griechenland.
Mit der weiteren
Verlagerung des Hochs UTA nach Süden, vergrößerte sich bis zum 17.06. die
horizontale Ausdehnung der Antizyklone. Der Kerndruck lag weiterhin bei rund
1015 hPa, wobei sich das Zentrum über dem westlichen Balkan befand. Von West
nach Ost betrug die Ausdehnung an diesem Tag etwa 1.800 km und reichte von
Marseille bis nach Bukarest. Die Nord-Süd-Ausdehnung erstreckte sich dagegen
von Wien bis nach Sizilien. Über dieser großen Fläche gab es meist nur lockere
Bewölkung und Höchsttemperaturen von 33°C im italienischen Forli
bis 37°C an der Station Denizli im äußersten Westen
der Türkei. In der Nacht war es vielerorts sternenklar und die Temperaturen gingen
dabei auf Werte von 16°C in Ferrara bis 24°C an der griechischen Station Kythira zurück.
Bis zum Folgetag,
dem 18.06., blieb das Zentrum des Hochs UTA nahezu stationär, sodass dieses
weiterhin über dem westlichen Balkan lag. Der Kerndruck betrug auch an diesem
Tag 1015 hPa. Die Antizyklone UTA reichte in ihrer Ausdehnung vom französischen
Toulon bis nach Istanbul und von Wien bis nach Tripolis. Der Grund für die
Vergrößerung des Einflussgebiets war der Zusammenschluss mit einigen
umliegenden, unbenannten Hochdruckzentren. Auch an diesem Tag war es in Süd-
und Südosteuropa überwiegend sonnig und nur leicht bewölkt. Die Temperaturen
erreichten abermals Höchstwerte von 30°C z.B. in Rimini an der italienischen
Ostküste und sogar bis zu 37°C an der Station Zenica
in Bosnien und Herzegowina. Der Einfluss des Hochdruckgebietes UTA reichte
trotz einiger Tiefs bis nach Mitteleuropa und sorgte auch dort für
Höchsttemperaturen über der 30°C-Marke.
Am 19.06. lag der
Kern des Hochdruckgebietes UTA mit unverändertem Kerndruck und
Ost-West-Ausdehnung um 02 Uhr MESZ über dem Westen Rumäniens. Von Norden nach
Süden reichte die Antizyklone UTA von Prag bis nach Malta, was einer Strecke
von etwa 1.500 km entspricht. An diesem Tag blieb es vor allem im Süden des
Einflussgebietes von Hoch UTA, also in Italien und Griechenland, heiter und
sonnig. In Rumänien sowie Bulgarien kam es durch den Einfluss der Fronten von
Tief MANNI und den durch Hoch UTA hervorgerufenen heißen Temperaturen vermehrt
zur Wolkenbildung und auch zu einzelnen Schauern. Die Temperaturen stiegen
jedoch erneut auf Werte von 30°C bis 32°C an der Ostküste Italiens bis 38°C an
der Station Zenica in Bosnien und Herzegowina.
Im Laufe dieses Tages wurde das Hoch UTA
schließlich in die Zirkulation des sich von Norden ausbreitenden Hochs VELVET
aufgenommen, sodass es am folgenden Tag nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte
analysiert werden konnte.
Geschrieben
von Philipp Ball
Berliner
Wetterkarte: 14.06.2013
Pate:
Uta Lemme