Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  VERTI

(getauft am 10.05.2009)

 

Hochdruckgebiete entstehen, wenn über einem weiten Gebiet Luftmassen absinken, was häufig zwischen zwei Tiefdruckgebieten passiert. So geschah es auch am 09. Mai 2009 über dem Nordatlantik, als sich zwischen einem Tiefdruckgebiet über Neufundland und Tief ADHELD östlich von Island das neue Hoch VERTI mit einem Kerndruck von über 1024 hPa bildete.

Aufgrund der westlichen Höhenströmung wanderte VERTI in den nächsten Tagen weiter nach Osten und lag am 11.05. mit Zentrum schon über Schottland. Ein Keil dieses Hochs dehnte sich am Tag zuvor schon bis nach Norddeutschland aus und sorgte für sonniges und trockenes Wetter. In der eingeflossenen ursprünglich subpolaren Luftmasse stieg die Temperatur meist auf 17 bis 22°C. Nur im Nordseeumfeld blieb es noch kühler.

In der Folge blieb das Hoch VERTI nahezu stationär über der Nordsee liegen und weitete bei einem Kerndruckanstieg auf 1032 hPa seinen Einfluss auf Mitteleuropa weiter aus. Jedoch kam es aufgrund einer Tiefdruckzone über den Nordalpen zu einer Zweiteilung des Wetters. Südlich einer Linie Chemnitz – Essen war es meist stark bewölkt und es gab immer wieder Regen, während der Norden Deutschlands mit nur harmlosen Quellwolken und viel Sonne beschenkt wurde. Durch die polare Luftmasse blieb es jedoch relativ kühl wie zum Beispiel am 13.05. in Magdeburg mit einer Höchsttemperatur von nur 19°C bei jedoch 13,6 Sonnenstunden.

Auch an den Folgetagen blieb diese Zweiteilung erhalten. In der Südwesthälfte sorgte das Tief CORNELIUS weiterhin für viele Wolken und kühle Temperaturen. Die Druckgebilde blieben über Mitteleuropa mehrere Tage nahezu stationär liegen, da Hoch VERTI sich auch sehr stark in der Höhe durchgesetzt hatte und den sonst häufig über Mitteleuropa strömenden Westwind Strahlstrom weit nach Norden bis Spitzbergen ablenkte. Deshalb wanderte Hoch VERTI im weiteren Verlauf nur sehr langsam weiter nordwärts, wodurch der Einfluss des Tiefs CORNELIUS sich immer mehr auf ganz Deutschland ausweiten konnte. So war der Himmel am 15.05. fast überall komplett bedeckt und es gab immer wieder Regen. In Cottbus wurde innerhalb von 24 Stunden die höchste Niederschlagssumme mit 13,6 Litern pro Quadratmeter gemessen.

Das Hoch VERTI behielt unterdessen bei nördlicher Verlagerung seinen Kerndruck noch nahezu konstant bei über 1030 hPa und hatte von nun an keinen Einfluss mehr auf das Wettergeschehen in Mitteleuropa. Ab dem 17.05. schwächte sich die Hochzelle mit Zugbahn über das Baltikum zur Ukraine immer weiter ab und war dort am 20.05. letztmals auf der Berliner Wetterkarte zu sehen.


Geschrieben am 04.06.2009 von Thomas Schubert

Wetterkarte: 12.05.2009

Pate: Hennig Arzneimittel