Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet VIOLA
(getauft am 22.05.2015)
Im Laufe des 22. Mai bildete
sich über dem Nordatlantik ein neues Hochdruckgebiet aus. Aufgrund des
Wettereinflusses in den folgenden Tagen auf Mitteleuropa, wurde in der Prognose für den Folgetag dieses Hoch auf den Namen
VIOLA getauft.
Am folgenden Tag befand sich das Hochdruckgebiet VIOLA bei den Britischen
Inseln über dem Nordkanal. Im Verlauf des Tages gelangten maritime Luftmassen
polaren Ursprungs in das Gebiet von der Nordsee bis zu den Britischen Inseln.
Die Höchsttemperatur lag in Newcastle in
Mittelengland bei 16°C. Im Vergleich wurden im Süden auf der Rückseite einer
Warmfront höhere Werte registriert, wie in London mit 18°C. In Mitteleuropa
dominierte eine erwärmte Luftmasse der mittleren Breiten, xPs
genannt, die höhere Temperaturen verursachte.
Am 24. Mai verschob
sich das Hochdruckgebiet VIOLA nach Südosten und lag mit ihrem Zentrum über den
Niederlanden. Der Einfluss reichte von dort über Norddeutschland und Dänemark. Der
Luftdruck im Zentrum wies um 02 Uhr MESZ an der Station Rotterdam Flughafen
1023 hPa auf. Im Einflussbereich war es durch das Absinken der Luftmassen, wie
üblich in einem Hochdruckgebiet und zu einer Auflösung der Wolken führt, meist
trocken und sonnig. Die Station Hamburg Fuhlsbüttel meldete eine
Sonnenscheindauer von 15 Stunden.
Bis zum nächsten
Tag verlagerte sich das Hochdruckgebiet VIOLA weiter nach Osten und vergrößerte
seinen Einflussbereich. Dieser erstreckte sich von Ostdeutschland über Poland
bis nach Russland und von der Ostsee bis zu den Karpaten und den Alpen im Süden.
Im Gebiet der Antizyklone VIOLA war es trocken und die Höchsttemperatur betrug
beispielsweise 23,5°C in Potsdam. Weiter im Osten wurden etwas geringere
Maximaltemperaturen gemessen. In Warschau und Minsk wurden 20°C, in Vilnius und
St. Petersburg 21°C und in Moskau wurden 22°C registriert. In Helsinki war es
mit 17°C etwas kühler.
Bis zum folgenden
Tag zog das Hochdruckgebiet VIOLA unter leichter Abschwächung weiter nach Osten
und lag mit seinem Zentrum über Mittelrussland. Der höchste Bodendruck betrug um
02 Uhr MESZ 1021 hPa in Kotelnitsch in der Nähe von
Kazan. Im Bereich des Hochs VIOLA herrschten erwärmte Luftmassen polaren
Ursprungs vor, aus dem Süden wurden subtropische Luftmassen nach Norden
transportiert, die eine Erwärmung verursachten. In Perm wurden 19,9°C, in Syktywkar 21,4°C, in Ischewsk und Wologda
jeweils 23°C als Höchsttemperatur gemeldet. Im Laufe des Vormittags überquerte
die Warmfront unter anderem Moskau, so dass hier ein deutlicher
Temperaturunterschied zu erkennen war. Dort betrug der höchste Temperaturwert
28°C.
Bis zum 27. Mai
verlagerte sich das Hoch VIOLA nach Osten, schwächte sich weiter ab und hatte
schon keinen Einfluss mehr auf das Wetter in Mitteleuropa.
Im Laufe des Tages setzte das
Hoch VIOLA seine Zugrichtung nach Osten in Richtung Uralgebirge fort und
verließ nach insgesamt 6 Tagen den Darstellungsbereich der Berliner Wetterkarte,
so dass die Antizyklone VIOLA nicht weiter analysiert werden konnte.
Geschrieben am 11.07.2015 von
Damian Wolejko
Berliner Wetterkarte:
25.05.2015
Pate: Viola Schröter