Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet VOLKER
(getauft am 07.06.2006)
Über den Britischen
Inseln liegend wurde am Mittwoch, den 07. Juni 2006 ein Ableger des allseits
bekannten Azorenhochs auf den Namen VOLKER getauft.
Mit einem Kerndruck
von etwas über 1031 hPa weitete sich VOLKER rasch
nach Osten aus, sodass sein Kern am 08.06. bereits über der Nordsee lag.
Während zu dem Zeitpunkt noch das Hochdruckgebiet ULRICH mit seinem Zentrum
über Südostdeutschland vielerorts das Wettergeschehen beeinflusste, setzte sich
VOLKER zunehmend aus Norden durch. Die Norddeutschen wurden mit bis zu 15
Stunden Sonne bei frühsommerlichen Temperaturen um 22°C verwöhnt.
Pünktlich zum
Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft konnten sich begeisterte Fans auf trockene
und vor allem „heiße“ erste Spieltage freuen. Grund dafür war eine sehr stabile
und langwierige Wetterlage, die in der 500-hPa
Höhenwetterkarte als „Omegalage“ bezeichnet wird. Durch ein Höhenhoch
über der westlichen Nordsee, das jeweils westlich und östlich von Tiefdrucktrögen
umgeben wird, ähnelt die Strömungskonfiguration in der mittleren Troposphäre
dem griechischen Buchstaben „Omega“. Frontensysteme werden so in einem weiten
Bogen um das Hoch herum geführt.
Bis zum 10.06.
bildete VOLKER über Südskandinavien zusammen mit ULRICH über Südostdeutschland
im Bodendruckfeld die Hochdruckzone VOLKER-ULRICH, die eine sommerliche Periode
mit Spitzenwerten um 28°C im Westen Deutschlands einleitete. Ab dem 11.06. war
ULRICH Geschichte und VOLKER verlagerte sich unter starker Ausdehnung weiter in
Richtung Ostsee mit einem Kerndruck von knapp 1030 hPa.
Zusammen mit seinem Höhenhoch lenkte er an seiner Westflanke trocken-warme Luft
nach West-, Nord- und Mitteleuropa, die in weiten Teilen Europas zu
Temperaturen über 30°C führte. Sogar an den deutschen Küsten stieg die
Temperatur infolge ablandigen Windes bis auf über 25°C.
Ab dem 12.06. zog
VOLKER allmählich nach Osten über Weißrussland weiter nach Russland ab, wodurch
an seiner Westflanke am 13.06. der Höhepunkt der Temperaturen erreicht wurde.
Die Station Rheine-Bentlage an der Ems meldete ein
Maximum von 33,6°C und mit einem Maximum von 30,4°C gab es nun auch in
Berlin-Dahlem den ersten „Heißen Tag“ des Jahres. Insgesamt gestaltete das Hochdruckgebiet
VOLKER eine Woche lang das Wettergeschehen in Deutschland sommerlich und sorgte
vielerorts für die ersten heißen Tage im Jahr mit Temperaturen über 30°C.
Geschrieben am 25.06.2006 von Dennis Dalter
Wetterkarte: 12.06.2006
Pate: Volker Hünniger, Berliner Rundfunk 91!4