Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
WALLI
(getauft
am 03.11.2011)
Im Verlauf des 03.11.2011 bildete sich über
dem Nordmeer, nördlich von Skandinavien eine Antizyklone aus, die in der
Prognose für den Folgetag auf den Namen WALLI getauft wurde.
Zum Zeitpunkt der Taufe lag das
Hochdruckgebiet mit einem Kerndruck von etwas mehr als 1025 hPa über dem
Nordmeer zwischen Spitzbergen und Nowaja Semlja.
Unter Einfluss des Druckgebietes wurde sehr kalte Luft arktischen Ursprungs
nach Süden transportiert. Dadurch stieg die Temperatur im nordrussischen
Archangelsk auf nur -2°C, in der Nacht wurde strenger Frost bis -13°C gemessen.
In den nächsten 24 Stunden verlagerte sich
das Hoch WALLI unter deutlicher Verstärkung entlang der Höhenströmung nach
Süden und lag am 05.11.2011 mit einem Kerndruck von über 1035 hPa mit Zentrum
zwischen Nowaja Semlja und dem nordrussischen Archangelsk.
Das Einflussgebiet des Hochdruckgebietes, und damit auch das der arktischen
Luftmassen, umfasste weite Teile Russlands und der Ostukraine bis hin zum
Schwarzen Meer. Im Einflussbereiches der Antizyklone schien in Russland die
Sonne den ganzen Tag. Aufgrund der arktischen Luft stieg die Temperatur in
Moskau dabei aber nur auf 0°C, weiter nördlich wurde in Archangelsk ein Maximum
von sogar nur -4°C erreicht. Nachts wurde erneut verbreitet strenger Frost
beobachtet, wie in Archangelsk mit -13°C, in Moskau sank das Quecksilber auf
-10°C. Weiter im Süden, wo sich noch wärmere Luftmassen befanden, stieg die
Temperatur an diesem Tag in Kiew auf 10°C. In der Nacht machte sich aber auch
hier der Einfluss des Hochs mehr bemerkbar, wodurch es sich auf 1°C abkühlte.
Selbst auf der warmen Krim wurde in Sinferopol ein
Minimum von 4°C registriert.
Bis zum 06.11.2011 verlagerte sich das Hoch
WALLI entlang der weiterhin starken Höhenströmung und unter deutlicher
Verstärkung weiter nach Süden und befand sich nun mit einem Kerndruck von über 1045 hPa über
Nordrussland. In der kalten arktischen Luft meldete Moskau trotz Sonnenschein ein
Maximum von nur -5°C, in der Nacht sank die Temperatur erneut auf -10°C. Die
kalten Luftmassen hatten mittlerweile auch den Süden Russlands erfasst, so
stieg die Temperatur in Wolgograd nur auf -4°C bei einem nächtlichen Minimum
von -13°C. Wesentlich kälter war es in Nordrussland wo die Maximaltemperaturen
meist unter -10°C lagen. Am kältesten war es in Workuta
am Westrand des Urals, wo die Maximaltemperatur nur -22°C betrug. Auch in der
Ukraine machte sich die arktische Luft bemerkbar, die Maxima lagen dort etwas
über dem Gefrierpunkt, während es in der Nacht auch dort verbreitet leichten
Frost gab, wie z.B. in Kiew mit -3°C. Auf der Krim sank die Temperatur in Sinferopol bis -4°C.
Bis zum 07.11.2011 verlagerte sich die
Antizyklone WALLI bei nahezu unverändertem Kerndruck weiter nach Süden. Das
starke Hochdruckgebiet war nun auch in der Höhenwetterkarte in einem Niveau von
500 hPa, das entspricht ca. 5,5 km Höhe, gut zu erkennen. Das Wetter innerhalb
des Einflussbereiches des Hochdruckgebietes blieb im Wesentlichen unverändert.
Verbreitet schien die Sonne und die Höchsttemperaturen befanden sich in der
kalten Luft verbreitet unter der 0°-Marke, wie z.B. in Wolgograd mit -3°C. In
der Nacht wurde in Russland wieder zumeist strenger Frost gemessen, wie in
Wolgograd mit -13°C. In der Ukraine lagen die Höchstwerte bei ca. 5°C, wie z.B.
in Kiew oder auch auf der Krim. In der Nacht gab es verbreitet leichten Frost
von bis zu -4°C, wie beispielsweise in Sinferopol. Am
westlichen Rand des Einflussbereiches stieg das Quecksilber in Warschau auf 13°C,
nachts wurde dort ein Minimum von
-2°C registriert. Im Süden reichte Hoch WALLI bis über die Türkei. Dort stieg
bei wolkenlosem Himmel die Temperatur in Ankara auf 10°C. In der Nacht wurde
schon mäßiger Frost von -6°C gemessen. Auch in Ostanatolien gab es örtlich
strengen Frost.
Nachfolgend verlagerte sich das
Hochdruckgebiet WALLI unter Abschwächung weiter nach Südosten und lag am
08.11.2011 mit einem Kerndruck von 1039 hPa über der südlichen Ukraine und
Südrussland. Aufgrund von Hebungsprozessen durch den Wirbel QUINN am Nordrand
der Antizyklone kam es im Einflussbereich des Hochdruckgebietes zu kurzen
Schneefällen. So meldete Wolgograd Schneefall bei einer Höchsttemperatur von
0°C. In der Nacht kühlte es aufgrund der Wolkendecke nicht mehr so stark ab,
sodass ein Minimum von -3°C registriert wurde. Weiter westlich in Kiew blieb es
meist trocken, wenn auch stark bewölkt, bei einer Höchsttemperatur von 8°C.
Auch hier schütze eine dichte Wolkendecke vor der thermischen Ausstrahlung,
sodass die Tiefsttemperatur bei 4°C lag.
Bis 09.11.2011 verlagerte sich die
Antizyklone WALLI unter deutlicher Abschwächung nach Südwesten und lag mit
einem Kerndruck von ca. 1025 hPa über Nordgriechenland. Das Druckgebiet besaß
jedoch keine große Wetterwirksamkeit mehr.
In den folgenden Stunden löste sich Hoch
WALLI über Griechenland auf und wurde fortan nicht mehr auf der Berliner
Wetterkarte geführt.
Geschrieben
am 01.12.2011 von Tobias Mahnkopf
Berliner
Wetterkarte: 07.11.2011
Pate:
Walli Berg