Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  WALTRAUD

(getauft am 30.05.2007)

 

 

Am 30. Mai 2007 bestimmten mehrere Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen in Europa. In einer westlichen bis südwestlichen Strömung wurde Luft vom Atlantik auf Europa zugeführt. Nördlich von zwei Tiefdruckgebieten über Norwegen und Island bildete sich jedoch ein Gebiet höheren Luftdrucks aus, es wurde auf den Namen WALTRAUD getauft. Am Boden lag das Zentrum mit einem Kerndruck von rund 1025hPa noch zwischen Island und der grönländischen Küste, wanderte aber in den darauf folgenden zwei Tagen entlang des 70. Breitengrades weiter nach Osten, bis es am 02.06. über dem Bottnischen Meerbusen zur Ruhe kam. Der Kerndruck hatte sich inzwischen auf 1030hPa verstärkt.

Während das Hochdruckgebiet WALTRAUD über Skandinavien und auch Teilen Norddeutschlands für wolkenfreien Himmel sorgte, floss auf seiner Vorderseite arktische Kaltluft in das Gebiet westlich des Urals nach Russland ein und drang in den nächsten drei Tagen bis zum Kaukasus vor. Auf der Luvseite des Gebirges bilden sich erst Gewitter und in den Folgetagen dann auch länger andauernder Regen.

Am 04.06. weitete sich von den Azoren kommend ein Hochkeil bis zu den Britischen Inseln aus und näherte sich somit Hoch WALTRAUD, das nach wie vor über Skandinavien lag. Bis zum 07.06. schlossen beide über Südschweden zusammen, wobei WALTRAUD den Raum über der südlichen Ostsee einnahm. Somit blieb das insgesamt niederschlagsarme Wetter in Mitteleuropa weiter bestehen und weitete sich sogar bis zum Alpenrand aus, so dass in ganz Deutschland dank starker Sonneneinstrahlung die Höchsttemperaturen auf 26 bis 30°C stiegen.

Im weiteren Verlauf schwächte sich Hoch WALTRAUD zunehmend ab und konnte am 09.06. zum letzten Mal auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.

 


Geschrieben am 19.07.2007 von Norbert Rupsch

Wetterkarte: 02.06.2007

Pate: Waltraud Steinbach