Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet WARREN
(getauft am 09.12.2010)
Über Nordamerika bildete sich Anfang Dezember ein Hochdruckgebiet, dass unter
Verstärkung über den Atlantik zog. Als sein Zentrum bei einem Kerndruck von ca.
1036 hPa über dem Atlantik lag, wurde der Wirbel am 09.12.2010 auf den Namen WARREN
getauft. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Antizyklone Einfluss auf das Wetter in
Großbritannien. In den vorigen Tagen herrschte dort frostiges Wetter, die
Temperatur lag auch tagsüber um den Gefrierpunkt. In Glasgow wurde eine
Höchsttemperatur von -4°C erreicht, in Edinburgh -2°C, in Manchester stieg sie
auf +1°C. Dabei war der Himmel meist stark bewölkt Himmel und es fiel etwas
Niederschlag. Bei Annäherung des Wirbels lockerte die Bewölkung auf und es
wurde deutlich wärmer, in Glasgow und Edinburgh stieg die Temperatur auf +5°C.
Auch auf dem Westeuropäischen Festland begann die Temperatur anzusteigen. In
Amsterdam wurde eine Höchsttemperatur von 5°C gemessen, nachdem sie am Vortag
um den Gefrierpunkt lag. Brüssel blieb es sogar in der Nacht frostfrei. Am
10.12. hatte sich WARREN mit seinem Zentrum weiter ostwärts verlagert und verstärkte
somit seinen Einfluss auch auf das Europäische Festland. Dabei hatte es sich
nochmals um 5 hPa auf einen Kerndruck von ca. 1040 hPa verstärkt. In Westeuropa
stieg die Temperatur weiter an, so dass sie verbreitet zwischen 7 und 9°C lag.
Im Vergleich dazu lag die Höchsttemperatur in Berlin unter Tiefdruckeinfluss
bei -2,6°C.
Am 11.12. spaltete sich der Wirbel in zwei Zentren. WARREN I lag bei
einem Kerndruck von etwa 1035 hPa mit seinem Zentrum südlich von Irland. WARREN
II hatte seinen Kern über Frankreich, war jedoch nur schwach ausgeprägt. Dieses
Hochdrucksystem lenkte auf seiner Vorderseite subtropische Luft aus dem
Meeresgebiet südlich von Island nach Mitteleuropa. So stieg die Temperatur in
Lissabon auf 18°C. Auch in Nordwesteuropa wurde es nochmals deutlich milder. In
Amsterdam fiel die Temperatur auch in der Nacht nicht mehr unter 7°C. In
Cottbus fiel sie dagegen nochmals auf -5°C. Zusammen mit einem Hoch über
Norditalien drängten sie das Tief ORIKE nach Norden, so dass das Wetter in
Südeuropa freundlicher wurde. Die Bewölkung lockerte auf und es blieb meist
trocken.
Bis zum 12.12. verlagerte sich WARREN I unter leichter Abschwächung
nordwestwärts und lag mit seinem Zentrum bei einem Kerndruck von ca. 1028 hPa zwischen
Island und Irland. WARREN II hatte seine Lage nicht geändert, seinen Einfluss
auf Mitteleuropa jedoch verloren, so dass ORIKE auch nach Süddeutschland
vordringen konnte. Dort kam es somit erneut zu Regen und Schnee. Unter dem
Einfluss von WARREN I blieb es in Großbritannien weiterhin trocken. Mit
Annäherung an das Zentrum führte er nun kalte Meeresluft heran, so dass auch
die Temperatur allmählich wieder zurückging. So gab es in der Nacht in
Edinburgh bei einer Temperatur von -3°C erneut Frost.
Am folgenden Tag hatte sich WARREN II komplett aufgelöst. Der
verbleibende Wirbel war wieder etwas nach Südosten gewandert und lag mit seinem
Zentrum über Schottland. Die Zufuhr kalter Luft hielt weiterhin an und die
Temperatur ging noch etwas zurück. Die Höchsttemperatur lag in Großbritannien
meist bei 2 bis 5°C, in Glasgow herrschte sogar leichter Dauerfrost. Am 14.12.
hatte sich die Antizyklone erneut nordwestwärts verlagert und lag mit seinem
Zentrum erneut zwischen Island und Irland. Dabei hatte es sich auf einen
Kerndruck von etwa 1035 hPa verstärkt. Während über Mitteleuropa Tiefausläufer
für starke Schneefälle und Dauerfrost sorgten, blieb die Temperatur in Großbritannien
auf ähnlichem wie am Vortag und es war weiterhin trocken.
Das Hoch wanderte am Folgetag nach Süden und hatte nun sein Zentrum
westlich von Irland. Währenddessen hatte es sich um 10 hPa auf einen Kerndruck
von ca. 1045 hPa verstärkt.
Am nächsten Tag hatte sich WARREN weiter westwärts verlagert und wurde
von dem Grönlandhoch eingefangen, so dass er als eigenständiges Hoch am 16.12.
nicht mehr von der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.
Geschrieben am 04.01.2011 von Diana Schmiedel
Wetterkarte: 11.12.2010
Pate: Warren
Lane