Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet WENKE
(getauft
am 20.06.2005)
Über
dem westlichen Nordatlantik liegend wurde am Montag, dem 20.06. ein Ableger des
allseits bekannten Azorenhochs auf den Namen WENKE getauft.
Mit
einem Kerndruck von etwas über 1020 hPa weitete sich
WENKE langsam nach Westen Richtung Mitteleuropa aus und bescherte am 21.06. vor
allem den Franzosen und Nordspaniern sonniges und ruhiges Wetter. Währenddessen
wurde Deutschland von den Fronten des Tiefs UKI bei Island liegend überquert,
hinter denen mit nördlichen Winden wieder kühlere Luftmassen herangeführt
wurden. Verbunden mit den Schauern und Gewittern kam es so zu einem markanten
Temperaturrückgang, so dass die Höchstwerte in Norddeutschland am 22.06. die
25°C-Marke nicht mehr überschritten. Gleichzeitig machte sich jedoch ein
Druckanstieg hinter den Fronten bemerkbar, so dass WENKE ihren Einfluss weiter
über das mitteleuropäische Festland ausbreiten konnte. Einen Tag später lag sie
mit ihrem Zentrum genau über der Mitte Deutschlands und bestimmte das Wetter
nahezu in ganz Mitteleuropa. Dies bedeutete Sommerwetter vom Allerfeinsten:
nach einer relativ kühlen Nacht schien die Sonne bei nur wenigen Schleierwolken
den ganzen Tag und brachte verbreitet angenehme sommerliche Temperaturen von 25
bis 30°C, im Oberrheingraben wurden sogar bis 33°C gemessen.
Am
24.06. hatte sich WENKE weiter nach Weißrussland verlagert, so konnte an ihrer
Westflanke verstärkt Warmluft subtropischen Ursprungs nach Deutschland gelenkt
werden. Dies hatte den Höhepunkt der Hitzewelle im Süden und Westen zur Folge.
In Baden-Württemberg wurde vor allem am Oberrhein die 35°C-Schwelle erreicht
oder überschritten, am heißesten war es in Mühlacker östlich von Karlsruhe mit
36,2°C. Auch im Osten Deutschlands wurde gebietsweise ein ‚Heißer Tag’ mit
Maxima von 30,0°C und mehr verzeichnet. Währenddessen lies die auf WENKEs Ostseite nach Süden vorgedrungene kühle Luft die
Temperatur in Bukarest nur noch bis 20°C steigen.
WENKE
wurde nun zunehmend von dem Hitzetief WERNER nach Südosten verdrängt, das nun
die Regie über das Wetter in Mitteleuropa übernommen hatte. So war sie einen
Tag später selber über dem Balkan angekommen. Im weiteren Verlauf schwächte sie sich so stark ab, dass sie am
26.06. letztmalig in der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.
Geschrieben am 11.07.2005 von Steffen Dietz
Wetterkarte: 23.06.2005
Pate: Antenne Thüringen