Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet WIGBERT
(getauft am 28.11.2006)
Am Dienstag, den
28.11.06 entstand über der Iberischen Halbinsel eine neue Hochdruckzelle, die
auf den Namen WIGBERT getauft wurde. Als Ableger des allseits bekannten Azorenhochs
verlagerte sich WIGBERT mit einem Kerndruck von knapp 1030 hPa
zunächst rasch in nordöstliche Richtung, sodass er am Mittag des 29.11. bereits
das Wettergeschehen in Frankreich, den Beneluxstaaten und in West- und
Norddeutschland beeinflusste. Die Bodenwetterkarte vom 29.11. zeigt weit
auseinander gezogene Isobaren, also Linien gleichen Luftdrucks. Demnach gab es
im Einflussbereich von WIGBERT einen für Hochdruckgebiete typischen schwachen
Luftdruckgradienten, wodurch sich ein ruhiges, also schwachwindiges, zu Nebel
und Hochnebel neigendes, Herbstwetter einstellte.
Auf seinem Weg nach
Nordosten stieg der Bodenluftdruck im Einflussbereich von WIGBERT großräumig um
10 bis 15 hPa an, sodass der Luftdruck über dem
mittleren Deutschland am Morgen des 30.11. sogar bis auf 1038 hPa anstieg. Trotz des starken Hochdruckeinflusses durch
WIGBERT kam es noch einen Tag zuvor zu größeren Niederschlagsmengen in vielen
Teilen Deutschlands, insbesondere im Schwarzwald, wo örtlich bis zu 7 Liter
Regen pro Quadratmeter fielen. Im Berliner Raum wurden Regenmengen um 0,5 Liter
gemeldet. Grund dafür war eine Höhenkaltfront, die sich jedoch durch den
erstarkenden WIGBERT am 30.11. selbst über dem süddeutschen Raum auflöste.
Die Temperaturen
lagen in der Nacht durch die verbreiteten Nebel- und Hochnebelfelder weit über
dem Gefrierpunkt. Nur im Berliner Raum, wo sich in der Nacht größere Lücken
zeigten, sanken die Temperaturen stellenweise bis auf 0°C. Tagsüber lagen die
Temperaturen zwischen 4 bis 5°C im westlichen Deutschland und knapp 11°C im
östlichen Deutschland. Grund für die hohen Temperaturen, insbesondere im
Berliner Raum, waren wiederum größere Lücken im Hochnebelfeld, sodass die
Sonnenstrahlung zu dieser Erwärmung führte (7,1 Sonnenstunden in
Berlin-Dahlem).
Zum meteorologischen
Winterbeginn (1.12.) verlagerte sich WIGBERT zunehmend nach Osten und lag mit
seinem Kerndruck von 1038 hPa über Ungarn. In den
darauf folgenden Tagen setzte er diese Bewegung fort und schwächte dabei ab dem
2.12. allmählich über Griechenland ab. Das letzte Mal wurde WIGBERT auf der
Bodenkarte in der Nacht zum 4.12. über der Türkei namentlich erwähnt.
Geschrieben am
07.01.2007 von Dennis Dalter
Wetterkarte: 30.11.2006
Pate: Dr.
Wigbert Jany