Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  WILLI

(getauft am 13.06.2006)

 

 

Am 13.06.2006 zog das über Nordeuropa liegende Tief NATALIE weiter nordwärts. Dadurch gelangte ein Ausläufer des Azorenhochs bis zu den Britischen Inseln, er wurde bereits am Vortag in den Vorhersagekarten auf den Namen WILLI getauft.

Zwischen dem Hoch WILLI, mit einem Kerndruck von rund 1020hPa, und dem über Osteuropa liegenden Hoch VOLKER verlief eine schwache Tiefdruckrinne, in der die Kaltfront von Tief NATALIE eingebettet war. Diese lies die Tageshöchsttemperatur in England am 14.06.2006 um etwa 10ºC niedriger ausfallen als noch am Vortag. Auch bildeten sich einige Gewitter, die über Nordfrankreich ergiebige Niederschläge mit sich führten.

Diese Front überquerte am 14.06.2006 Deutschland, wobei im Osten des Landes noch einmal Tageshöchsttemperaturen von über 30ºC erreicht wurden, im Westen erreichten die Werte nur noch um die 20ºC. Auch hier gab es in der Nacht kräftige Schauer, z. B. fielen 43 l/m² in drei Stunden in Kassel.

Bis zum 16.06.2006 wanderte Hoch WILLI bis zur Ostsee und brachte vor allem Dänemark und Süd-Skandinavien, später auch dem Baltikum ruhiges und sonniges Wetter. Die Front, an der sich mittlerweile das Tief ORTRUN gebildet hatte, verlief von Nordosten nach Südwesten über Deutschland. Dabei wurden in der Oberpfalz bis zu 32ºC gemessen, während im Ruhrpott geradeso 20ºC erreicht wurden und es in Rotterdam gerade mal ein Maximum von 14ºC gab. In der Nacht entluden sich weitere teils heftige Gewitter. So fielen in Neubrandenburg 40,4 l/m² in 24 Stunden. In Leipzig gab es zwar nur 6 l/m², aber hier waren erhebliche Schäden an Fahrzeugen zu verzeichnen, die von bis zu 5cm großen Hagelkörnern getroffen wurden. Auch im Erzgebirge und an der Donau fielen teils mehr als 20 l/m² Niederschlag.

Am 17.06.2006 verlagerte sich Hoch WILLI an der Ostseite von Tief ORTRUN unter weiterer Intensivierung und Ausdehnung weiter ostwärts und verlor seinen wetterbestimmenden Einfluss auf Mitteleuropa. Es blieb dann stationär etwa mit Kern über Moskau liegen, wo es am 20.06.2006 das nachfolgende Hoch XAVIER aufnahm.

Ab dem 22.06.2006 schwächte sich sein Kerndruck ab und am 24.06.2006 verschwand es aus dem Bodendruckfeld.

 


Geschrieben am ? von Anne Matthies

Wetterkarte: 16.06.2006 

Pate: Willi Paul