Lebensgeschichte

Hochdruckgebiet  WILMA

(getauft am 12.05.2011)

Mitte Mai 2011 breitete sich ein Hochdruckkeil vom Nordatlantik über den Ärmelkanal weiter nach Osten aus. Auf der Vorderseite dieses Keils entstand im Verlauf des 12. Mai ein Teilhoch nahe der Bretagne, das für Europa wetterwirksam zu werden schien. Im Tagesverlauf kam dann auch Deutschland in den Einflussbereich des Hochs. Die Maximaltemperatur des Tages wurde in Frankfurt am Main mit 23,9°C gemessen. Außerdem schien vor allem im Südwesten und Westen Deutschlands fast ganztägig die Sonne, entlang der Mosel sogar bis zu 9 Stunden lang. Durch den Zunehmenden Einfluss des Hochs, wurde es in der Prognosekarte für den Mittag des 13. Mai auf den Namen WILMA getauft.

Bis zum Morgen des 13. Mai hatte sich das Hochdruckgebiet WILMA entlang der Westwindströmung weiter nach Osten verlagert und befand sich mit einem Kerndruck (Luftdruck im Zentrum) von ca. 1022 hPa über Südhessen. Der Einflussbereich reichte dabei im Norden bis nach Bremen und im Süden bis an den Alpenrand, sowie im Osten bis nach Prag und im Westen bis zum Ärmelkanal. Dabei stieg die Temperatur in Süddeutschland und im nördlichen Alpenraum vielerorts über die 20°C-Marke. Im Rheintal südlich des Bodensees wurden sogar 25°C gemessen werden. Außerdem schien im süddeutschen Raum fast durchgängig die Sonne, sodass im nördlichen Baden-Württemberg über 13 Stunden Sonnenschein und im Saarland sogar 14 Stunden Sonnenschein gemessen wurden.

Das Hochdruckgebiet WILMA zog bis zur Nacht auf den 14. Mai weiter nach Osten und lag gegen 02 Uhr MESZ mit dem Zentrum über Zentralungarn. Der Einflussbereich des Hochs reichte nun von Bayern im Westen bis nach Zentralrumänien im Osten und von der Ostsee im Norden bis zum Balkan im Süden. Durch den sich verstärkenden Zufluss warmer Luft aus dem Mittelmeerraum wurden an der Adria Temperaturen von fast 30°C erreicht.

Bis zum 15. Mai zog das Hoch WILMA weiter nach Osten und lag nun nahe Bukarest an der rumänischen Schwarzmeerküste. Das Hochdruckgebiet sorgte in Ostrumänien und Ostbulgarien, sowie im nördlichen Griechenland, dem Bosporus und der Nordtürkei nochmals für freundliches Wetter mit viel Sonnenschein und Maximaltemperaturen um 24°C. Doch es wurde zunehmend vom Tiefdruckgebiet NORBERT im Nordosten und dem Frontensystem des Tiefs PAUL im Westen verdrängt.

Am Morgen des 16. Mai verließ das Hochdruckgebiet WILMA den europäischen Raum Richtung Zentralasien und wurde nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte geführt.

 


Geschrieben am 16.06.2011 von Benjamin Siebert

Berliner Wetterkarte: 13.05.2011

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