Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet WOLFGANG

(getauft am 30.06.2012)

 

Ende Juni spaltete sich von dem stark ausgeprägten Azorenhoch ein Hochdruckgebiet ab, welches in der Prognose für den Folgetag auf den Namen WOLFGANG getauft wurde. Jedoch konnte sich am nächsten Tag noch kein eigenständiges Hochdruckgebiet abspalten und daher erschien die Antizyklone WOLFGANG erst am 02.07.2012 namentlich auf der Berliner Wetterkarte. Zu diesem Zeitpunkt lag die Antizyklone mit einem Kerndruck von über 1020 hPa über Deutschland und Frankreich. Unter Einfluss des Hochdruckgebietes wurde kühlere Luft aus Nordeuropa herangeführt. In der klaren Luft schien die Sonne vor Allem in Ostdeutschland oftmals länger als 10 Stunden, so z.B. Rostock mit 10 Stunden Sonnenschein. Der sonnenreichste Ort Deutschlands war Kap Arkona mit 11 Stunden Sonnenschein. So kühlte es sich in der oftmals klaren Nacht deutlich ab.

Am Morgen des 03.07.2012 lag die Antizyklone WOLFGANG bei gleichbleibendem Kerndruck mit dem Zentrum über der Ostsee und dem Baltikum. In Westdeutschland wurden bis zum frühen Morgen dieses Tages Minima von verbreitet unter 10°C gemessen, z.B. Köln 7°C oder Hannover 9°C. Im Gegensatz dazu meldete Berlin ein Minimum von 14°C. Dort war die Temperatur am Vortag bei 8 Stunden Sonnenschein auf 23°C gestiegen, während es im Westen mit Werten von unter 20°C deutlich kühler blieb. So meldete Köln ein Maximum von 19°C und in Hannover wurden 20°C erreicht. Am Rande des Hochdruckgebietes stieg die Temperatur verbreitet auf etwas über 20°C an. So wurden in Berlin 21°C, in München 22°C erreicht. Aufgrund von Hebungsprozessen an den umliegenden Tiefdruckgebieten war es meist stark bewölkt, sodass die Sonne nur 1 bis 2 Stunden schien, es blieb aber trocken. Im Westen war der Einfluss der Tiefdruckgebiete größer, mit südwestlicher Strömung und verbreitet 10 Stunden Sonnenschein, wie z.B. in Frankfurt am Main, wurde oftmals ein Sommertag mit Höchstwerten von mehr als 25°C beobachtet. So meldeten Köln und Mainz ein Maximum von 26°C, in Frankfurt am Main wurden 25°C erreicht. In den folgenden 24 Stunden spaltete sich die Antizyklone WOLFGANG über der Ostsee liegend auf. Das Zentrum WOLFGANG I blieb stationär über der Ostsee und Skandinavien, während sich die Antizyklone WOLFGANG II unter leichter Verstärkung bis über die norwegische Küste verlagerte. Dabei stieg die Temperatur in Mittelschweden bei viel Sonnenschein in Uppsala auf 23°C und in der Nacht wurde ein Minimum von 8°C registriert.

Bis zum 05.07.2012 hatten sich beide Teilzyklonen des Hochdruckgebietes WOLFGANG unter erneuter leichter Verstärkung, der Kerndruck lag nun bei 1025 hPa, nach Nordosten verlagert und lagen mit ihren Zentren über Lappland, bzw. etwas nördlich der Norwegischen See. Im Einflussbereich des Hochdruckgebietes stieg die Temperatur im nordrussischen Murmansk auf 15°C. In der Nacht kühlte es sich bei leicht bewölktem Himmel auf 8°C ab. Nachfolgend vereinigten sich beide Hochdruckzellen erneut und Hoch WOLFGANG verlagerte sich unter Druckanstieg nach Nordrussland. Der Kerndruck war mittlerweile auf 1029 hPa angestiegen. Dabei wurde in Archangelsk ein Maximum von 20°C registriert und in Murmansk stieg die Temperatur auf 24°C. Damit wurde ein Sommertag dort nur knapp verfehlt. Bis zum 07.07.2012 blieb die Antizyklone stationär über Nordrussland, sodass sich die Luft weiter erwärmen konnte, in Archangelsk wurde schließlich an diesem Tag mit einer Höchsttemperatur von 25°C ein Sommertag beobachtet. In den folgenden 24 Stunden verlagerte sich das Hochdruckgebiet WOLFGANG der Höhenströmung in ca. 5,5 km Höhe folgend nach Süden und umfasste mit seinem Einflussbereich fast den gesamten europäischen Teil Russlands. Der Kerndruck war dabei auf ca. 1020 hPa zurückgegangen. Unter Einfluss des Hochdruckgebietes stieg die Temperatur bei leicht bewölktem Himmel in Moskau auf 28°C und St. Petersburg meldete ein Maximum von 29°C. In der Nacht ging die Temperatur in Moskau auf 18°C zurück. In St. Petersburg wurde mit einer Tiefsttemperatur von 20°C sogar eine tropische Nacht beobachtet. Bis zum 09.07.2012 verlagerte sich das Hoch WOLFGANG weiter nach Südosten und lag nun mit seinem Zentrum über dem Südwesten Sibiriens. In den nachfolgenden 48 Stunden verlagerte sich das Hochdruckgebiet langsam weiter nach Osten außerhalb des Darstellungsbereiches und konnte daher nicht weiter auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.

 


Geschrieben am 20.08.2012 von Tobias Mahnkopf

Berliner Wetterkarte: 04.07.2012

Pate: Wolfgang Höbel