Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet XAVERIA

(getauft am 03.11.2003)

 

 

Seit dem 01. November 2003 dehnte sich das Hochdruckgebiet über den Azoren weiter nach Osten bis ins Mittelmeergebiet aus. Bis zum 03. November 2003 hatte sich davon eine eigenständige Hochdruckzelle mit einem Kerndruck um 1023 hPa über der Iberischen Halbinsel abgespalten. Diese erhielt den Namen XAVERIA. Innerhalb der nächsten 24 Stunden verstärkte sich XAVERIA und dehnte sich weiter nach Mitteleuropa aus. Dabei sorgte die Warmfront eines Tiefdruckgebietes über dem Nordatlantik für eine Aufspaltung XAVERIAs in zwei Hochdruckzentren, eines über Zentralspanien und eines über den Alpen. Im Satellitenbild sind diese durch fast wolkenfreie Gebiete erkennbar.

Bis zum 05. November 2003 verlagerte sich XAVERIA weiter nach Nordosten und beeinflusste ganz Mitteleuropa. Mit einem Kerndruck von über 1037 hPa über der Tschechischen Republik zählte es zu den für die Jahreszeit äußerst kräftigen Hochdruckgebieten und äußerte sich  durch verbreitet sonniges und mildes Wetter am Tag und leichtem Frost infolge hoher Ausstrahlung durch die fehlende Wolkendecke in den Nacht- bzw. frühen Morgenstunden.

In den Folgetagen zog das Bodenzentrum weiter Richtung Baltikum, doch auch in der Höhe war das Hochdruckzentrum deutlich ausgeprägt, wie z. B. die 500-hPa-Karte vom 06.11.2003 zeigt. Dadurch blockierte es die Westströmung, so dass die nordatlantischen Tiefdruckgebiete nach Norden ab- und um Mitteleuropa herumgelenkt wurden. Ein Höhentrog über dem mittleren Nordatlantik stützte XAVERIA durch Warmluftadvektion. Deshalb konnte die Blockierungswetterlage über Tage hinweg anhalten. So konnte sich auch das Bodendruckfeld intensivieren (Kerndruck von fast 1050 hPa; Zentrum verlagerte sich vom Baltikum über das Gebiet Mittelschwedens). Verbreitet trat strahlungsbedingter Nebel auf.

Seit dem 09. November 2003 zog XAVERIA unter allmählicher Abschwächung langsam nach Osten ab. Trotzdem strömte an ihrer Flanke von Südosten her weiterhin trockene Festlandsluft nach Mitteleuropa, die dort für eine hohe, mancherorts für die maximal mögliche Sonnenscheindauer sorgte.

Bis zum 14. November 2003 war das Bodenhochzentrum bis über die Ukraine gezogen. Seine blockierende Wirkung behielt es aber bei, wie sich an der starken Abschwächung und Abbremsung einer über Skandinavien und Deutschland verlaufenden Okklusion äußerte, die schließlich am 15. November 2003 vom nachfolgenden Sturmtief NORBERT eingeholt werden konnte.

XAVERIA wurde nach Osten abgedrängt, schwächte sich unter Aufspaltung in verschiedene Zellen weiter ab und wurde in der Berliner Wetterkarte vom 17. November 2003 nicht mehr als eigenständiges Druckgebilde verzeichnet.

 


Geschrieben am 20.11.2003 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 06.11.2003

Pate: Mechthild Nolden