Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet XERXES

(getauft am 24.06.10)

 

Am 24. Juni 2010 bildete sich über dem Ostatlantik, westlich von Irland, eine Antizyklone, die auf der Prognosekarte für den 25.6. auf den Namen XERXES getauft wurde.

Bis zum nächsten Tag war das Hochdruckgebiet, mit einem Kerndruck von 1020 hPa, bis südlich von England vorangekommen. Nachfolgend hatte XERXES seinen Schwerpunkt am Boden zur Nordsee verlagert und dehnte seinen Einfluss auf Deutschland aus. In den küstennahen Gebieten lag die höchste Temperatur innerhalb eingeflossener, kühler Meeresluft subpolaren Ursprungs im Allgemeinen unter der 20°C Marke. Es wurden Höchstwerte von 16 - 18°C gemeldet. In der Nacht ging die Temperatur in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gebietsweise auf 7 bis 6°C zurück.

Am 27. Juni setzte sich im Bereich des mit seinem Zentrum, und einem Kerndruck von 1024 hPa, über Dänemark angelangten Hochs in Deutschland das sonnenscheinreiche Wetter weiter fort. Bereits am frühen Vormittag entstanden im Berliner Raum flache Quellwolken, doch lösten sie sich mittags infolge starken Absinkens wieder nahezu völlig auf.

Es gab nur im äußersten Norden und Nordosten noch keinen Sommertag, der durch ein  Tagestemperaturmaximum > = 25°C definiert ist. Nahe der Nord- und Ostseeküste war die Temperatur auch noch vielfach unter 20°C geblieben. Im Westen und Südwesten stieg die Temperatur auf Werte nahe 30°C. Aus Düsseldorf wurde beispielsweise schon ein Heißer Tag, der so bezeichnet wird, wenn das Tagestemperaturmaximum 30°C erreicht, mit einem Maximum von 30,7°C gemeldet. Innerhalb der recht trockenen Luft ging die Temperatur in der Nacht in Deutschland auf recht angenehme Tiefstwerte zurück. Lediglich im Bereich der größeren Städte blieb die Temperatur nachts teilweise etwas über der 15°C-Marke. In Hamburg und München z.B. wurden um 01 Uhr MEZ 16°C und in Köln sogar 17°C registriert.

Am Folgetag hatte sich in Deutschland im Randbereich der Antizyklone XERXES, die mit ihrem Kern und einem Druck von 1022 hPa über der baltischen Ostseeküste angelangt war, die Erwärmung weiter fortgesetzt. Es herrschte fast überall durchweg sonniges Wetter mit Höchstwerten nahe, im Westen verbreitet über 30°C. Bei ablandigem Wind stieg auch an der deutschen Nordseeküste die Temperatur durchweg über 25°C. Nur an dem recht freiliegenden Kap Arkona wurde mit 19,9°C die 20°C-Marke knapp verfehlt. In der Nacht kühlte es sich in der trockenen Luft teilweise merklich ab, vereinzelt wurden 10°C unterschritten. So z.B. in Gardelegen, wo ein Minimum von 9,2°C gemeldet wurde.

Am 29. Juni wurde es tagsüber noch etwas wärmer und in Berlin-Dahlem stieg zum ersten Mal in diesem Jahr die Temperatur über 30°C.

XERXES zog weiter nach Westrussland und sorgte im Allgemeinen für leichte Bewölkung bis wolkenloses Wetter bei Temperaturhöchstwerten von 26 - 28°C. In Moskau wurde z.B. am 30. Juni und 01. Juli wolkenloses Wetter und eine Höchsttemperatur von 26°C gemeldet, in St Petersburg war es an den beiden Tagen leicht bewölkt und es wurden Maxima von 28°C erreicht.

Am 2. Juli war das Hochdruckgebiet XERXES, immer noch über Westrussland liegend, zum letzten Mal als eigenes Druckgebilde auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen.

 

 

 

 


Wetterkarte vom 28. Juni 2010

Geschrieben am 24.08.2010 von Sabrina Schmidt

Pate: Michael Weber (powered by wetter.de)