Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
YANNICK
(getauft
am 22.12.2010)
Im
Laufe des 22.12. bildete sich auf der Rückseite von Tief SCARLETT etwa 1000 km
westlich von Irland ein neues Hochdruckgebiet, welches noch am gleichen Tag auf
den Namen YANNICK getauft wurde. Schon am nächsten Tag erreichte es Irland und
die Britischen Inseln mit einem Kerndruck von knapp 1025 hPa. Aufgrund der nur
leichten Bewölkung konnte sich die Luft über den Schneeflächen stark abkühlen,
sodass die Temperatur in Dublin in der Nacht zum 24.12. bis auf -10,6°C sank. Im
nordirischen Castlederg wurde sogar ein Tiefstwert
von -17,4°C gemessen.
Während
am Tage die Höchstwerte auf den Britischen Inseln noch um oder leicht über dem
Gefrierpunkt lagen, kühlte sich dort auch in der Nacht zum 25.12. die Luft
ungewöhnlich stark ab und erreichte jeweils -11°C in Edinburgh und Manchester.
Weiter nördlich an der Station Altnaharra in Nordschottland wurden in den
letzten drei Nächten sogar Tiefstwerte zwischen -18 und -20,2°C registriert.
Im
Verlauf des 25.12. drängte das von Skandinavien nach Süden ziehende Tief THILDA
Hochdruckgebiet YANNICK ebenfalls nach Süden ab, sodass das Zentrum nun über
dem Nordwesten Frankreichs lag. Im französischen Clermont-Ferrand
wurde bei wolkenlosem Himmel ein Tiefstwert von -12,4°C erreicht. Ebenso war es
in den Hauptstädten Paris mit -7,8°C und Madrid mit -4,9°C kalt, dort stiegen
die Werte am Tage mit 3°C bzw. 9°C aber in den positiven Bereich. Auch der
Nordwesten Deutschlands wurde von YANNICK beeinflusst. Dort schien die Sonne
bis zu 5 Stunden, während der Rest des Landes unter einer Hochnebeldecke lag
und leichter Schnee fiel. Mit bis zu -17°C in Schleswig-Holstein bzw. sogar
-20°C am Oberrhein wurde es in der Nacht zum 26.12. sehr kalt. Auch tagsüber blieben
die Temperaturen dort mit -3°C bis -5°C unter dem Gefrierpunkt. Dagegen wurde
in Irland und auf den Britischen Inseln mit einem kräftigen Warmluftvorstoß die
extreme Kälte beendet und am 27.12. verbreitet die erste frostfreie Nacht seit
längerer Zeit registriert. So sank die Schneehöhe z. B. in Dublin in nur 24
Stunden von 20 cm auf 4 cm. Hoch YANNICK lag am 27.12. mit seinem Zentrum über
dem Bodensee und besaß einen Kerndruck von ca. 1028 hPa. Bereits am nächsten
Tag tauchte die Antizyklone über den östlichen Alpen letztmalig auf der
Berliner Wetterkarte auf, da der Einfluss des sich ausbreitenden Hoch XAVER
stärker wurde und sich YANNICK daher auflöste.
Geschrieben am 13.01.2011 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 27.12.2010
Pate: wetter.de