Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet YASMINA

(getauft am 20.05.2011)

 

Zwischen den Tiefdruckgebieten RICHARD und SCHWIEDHARD bildete sich im Laufe des 19.05.2011 im 500 hPa – Niveau (ca. 5,5 km Höhe) ein Hochdruckkeil, zu dem sich ein eigenständiges Bodenhoch entwickelte, welches am 20.05.2011 auf den Namen YASMINA getauft wurde. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Zentrum, mit einem Kerndruck von etwa 1020 hPa, über den Friesischen Inseln. Das Hoch YASMINA gehörte zu einer Hochdruckzone, die insgesamt von Neufundland über die Azoren und Mitteleuropa bis nach Russland reichte und an seiner Südflanke maritime Subpolarluft von Subtropikluft trennte. Zwischen den beiden Tiefdruckwirbeln RICHARD und SCHWIEDHARD sorgte die Antizyklone YASMINA entlang der Nordseeküste für ruhiges Wetter. Die höchste Temperatur in der Subpolarluft wurde mit 22,0°C in den Niederlanden in Eindhoven erreicht, die Temperatur lag in Bremen mit 21,4°C nur geringfügig darunter. Während es in Süd- und Ostdeutschland zwar mit Temperaturen zwischen 23 und 25°C etwas wärmer war, aber zu Schauern und Gewittern kam, blieb es in einem Streifen von den Benelux-Ländern, Norddeutschland, Dänemark und Schweden meist nur locker bewölkt und trocken. Dadurch lag die Sonnenscheindauer in Norddeutschland bei über 10 Stunden, auf Sylt betrug sie sogar 14,3 Stunden.

Bis zum folgenden Tag war das Hoch YASMINA etwas ostwärts gezogen und hatte sein Zentrum nun über dem Süden Dänemarks. In seinem Bereich blieb es entlang der Nord- und Ostsee, in den Benelux-Ländern und in Westdeutschland verbreitet gering bewölkt und überall trocken. Die Zahl der Sonnenstunden war in Norddeutschland nochmals höher als am Vortag und erreichte auf Helgoland mit 14,8 Stunden ihr Maximum. Auch die Temperatur war im Vergleich zum Vortag noch etwas angestiegen, sodass in Bremen nun 22,6°C und in Oldenburg sogar 23,7°C erreicht wurden.

Am 22.05.2011 lag das Hochdruckgebiet YASMINA mit seinem Zentrum über Lettland und hatte seinen Einfluss auf Norddeutschland und Dänemark verloren. Während es dort unter Tiefdruckeinfluss zu Schauern und Gewittern kam, blieb es in Osteuropa leicht bewölkt und trocken. Die Subpolarluft erwärmte sich allmählich, sodass sich die Luftmassengrenze abschwächte. Auf die Temperaturen hatte dies jedoch nur wenig Einfluss. So lag die Höchsttemperatur in Riga nur geringfügig über der des Vortages bei 21,8°C, in Priekuli, nordöstlich von Riga war es mit 22,6°C noch etwas wärmer.

Auch am 23.05.2011 hatte sich die Antizyklone weiter ostwärts verlagert und lag nun mit ihrem Kern über St. Petersburg. Dadurch stieg die Temperatur bei meist heiterem Himmel in Russland durchschnittlich um 3°C an. Während zum Beispiel in Kaliningrad, nordwestlich von Moskau, die Höchsttemperatur am Vortag bei 23,1°C lag, stieg sie nun auf 25,5°C.

In den folgenden beiden Tagen schwächte sich der Antizyklone allmählich ab und zog weiter ostwärts über Zentralrussland hinweg. Während es in ihrem Bereich meist sonnig und trocken blieb, zogen in den Regionen, auf die sie ihren Einfluss verloren hatte, Schauer, teils auch Gewitter auf.

Durch die stetige Verlagerung in Richtung Osten verließ das Hochdruckgebiet YASMINA im Laufe des 25.05.  den Analysebereich der Berliner Wetterkarte.

 


Geschrieben am 30.05.2011 von Diana Schmiedel

Berliner Wetterkarte: 22.05.2011

Pate: Sven Fiege-Brill