Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  YELLA

(getauft am 01.07.2005)

 


In der letzten Junidekade hatte sich zum Sonnenhöchststand im Bereich der Azoren typischerweise ein stabiles Hochdruckgebiet gebildet. Ende Juni weitete dieses Hoch seinen Einfluss bis zur Iberischen Halbinsel aus und wurde aufgrund seiner nun auch für das europäische Festland wetterbestimmenden Wirkung in der Berliner Wetterkarte auf den Namen YELLA getauft.

Unter dem Hochdruckeinfluss erwärmte sich die Luft über dem spanischen Festland verbreitet auf über 30°C. Am wärmsten war es in Andalusien, wo teilweise Werte bis an die 40°C registriert wurden. Bereits am nächsten Tag verlagerte sich das Zentrum von YELLA unter Beibehaltung seines Kerndruckes von knapp unter 1025 hPa zum Golf von Biscaya. Der äußerste Südwesten Frankreichs kam somit in den unmittelbaren Einfluss der subtropischen Luft, welche sich allerdings auf dem Weg nach Norden schon leicht abgekühlt hatte.

Am 3.7. hatte sich YELLA dann endgültig vom Azorenhoch getrennt und bildete nun ein eigenständiges System über Mitteleuropa. Unter leichter Abschwächung (Kerndruck ca. 1022 hPa) lag das Zentrum nun über den Ostalpen. Deutschland lag nun im direkten Zustrom von Luftmassen subtropischer Herkunft, so dass verbreitet ‚Sommertage’ (Maxima >25°C) registriert wurden.

Als am nächsten Tag YELLA ihr Zentrum weiter in Richtung Ostsee verlagerte, kam Deutschland bodennah in den direkten Einfluss östlicher Winde. Damit konnte trockenwarme Festlandsluft direkt einfließen. Folglich stiegen die Temperaturen weiter an. Vereinzelt wurden sogar ‚heiße Tage’ mit Werten >30°C registriert. Spitzenreiter war dabei Karlsruhe mit 31,6°C. YELLA hielt sich zwar noch einen weiteren Tag über dem Finnischen Meerbusen, allerdings näherte sich von Westen her bereits das Frontensystem von Tief AEGIDIUS. So fiel der Kerndruck von YELLA weiter bis auf ca. 1019 hPa. Ebenso gab es nur noch im baltischen Raum sonniges und trockenes Wetter.

Am 6.7. wurde Hoch YELLA dann letztmalig mit dem Kern (ca. 1015 hPa) über dem Bottnischen Meerbusen liegend auf der Berliner Wetterkarte analysiert.   

 


Geschrieben am 22.08.2005 von Marcus Boljahn  

Wetterkarte: 03.07.2005

Pate: Friedrich Georg Höpfner