Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet YING
(getauft am 14.11.2007)
Am 14.11.2007 wurde das Hochdruckgebiet
YING mit Lage bei den Britischen Inseln getauft. Es lag schon einige Tage lang etwas
weiter westlich, erhielt jedoch nun erst den Namen YING, da absehbar war, dass
es sich nach Osten verlagern und somit merklich in das mitteleuropäische
Wettergeschehen eingreifen sollte.
YINGs Kerndruck lag bei der Taufe
bei knapp 1025 hPa und noch am selben Tag verlagerte sie
sich über England in Richtung Niederlande und verstärkte sich dabei im Zentrum
auf fast 1030 hPa. Von Nordwesten wurde zunächst noch Meeresluft arktischen
Ursprungs nach Deutschland geführt. So konnte es sich vor allem im Südteil in
der Nacht zum 16.11. stark abkühlen, so dass stellenweise strenger Frost
registriert wurde. In Kempten betrug das Minimum -13,6°C. Im Nordwestteil des
Landes machte sich aber der Einfluss einer neuen und milderen Luftmasse
bemerkbar, dort blieb es nämlich weitgehend frostfrei. Trotz einer
nordwestlichen Anströmung konnte dies dadurch zustande kommen, dass sich diese
Luft über der noch recht milden Nordsee erwärmen konnte und auch relativ feucht
war, was dann mit starker Bewölkung einherging.
Bis zum 17.11.2007 verlagerte sich
YING nur noch wenig, ihr Kern lag nun mit über 1030 hPa über Frankreich,
allerdings erstreckte sich ihr Einflussbereich bis an das Schwarze Meer. Die
Temperaturunterschiede über Deutschland blieben erhalten: In der
vorangegangenen Nacht wurden im Süden bei aufklarendem Himmel Tiefstwerte von
unter -5°C gemessen, während es im Norden meist nicht unter +5°C ging und in
List auf Sylt gar ein Minimum von +8°C gemessen werden konnte. Dafür war der
Wettercharakter in den nördlichen Landesteilen sehr herbstlich, bei überwiegend
grauem Himmel konnte auch immer wieder etwas Regen fallen, in den
Mittelgebirgen auch Schnee. In der Nacht zum 18.11. wurden die
Temperaturunterschiede noch drastischer. Während Oberstdorf ein Minimum von
-17,5°C vermeldete, registrierte man im bewölkten Rostock +6,8°C.
YING selbst besaß weiterhin die Form
einer Hochdruckbrücke, die von Spanien über Frankreich und Deutschland bis in
die Ukraine reichte. Ihr Zentrum verlagerte sich weit nach Osten und wurde
etwas schwächer. Der Kerndruck betrug nun über der westlichen Ukraine 1028 hPa.
Dort etablierte sich YING in den folgenden Tagen und verlor Stück für Stück an
Einfluss auf das Wetter in Mitteleuropa, welches zunehmend von Tief ZEBEDÄUS
geprägt wurde. Dieses kam vom Ostatlantik her ostwärts voran, die Fronten
erreichten Deutschland am 21.11. YING hatte sich bis dahin nach Griechenland
verlagert und blieb dort unter stetiger Abschwächung bis zum 25.11. nahezu
ortsfest liegen. Einen Tag später war es dann zu schwach ausgeprägt, um
namentlich weiter vermerkt zu werden und so verschwand es von der Wetterkarte.
Geschrieben am 07.12.2007
von Gregor Neubarth
Wetterkarte:
16./17.11.2007
Pate: Dr. Ying Li