Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet YVES
(getauft am 22.06.2006)
Eine ausgedehnte
Hochdruckzone über dem Atlantik führte zur Entstehung eines Hochdruckgebietes
über West- und Mitteleuropa, welches am 22.06. auf den Namen YVES getauft wurde.
Das Hochdruckgebiet
YVES erstreckte sich am 23.06. von der Normandie bis zur polnischen Grenze,
wobei sich sein Zentrum über Nordrhein-Westfalen befand. YVES konnte die zuvor
eingeflossene Meeresluft polaren Ursprungs nur zum Teil erwärmen, so dass es
nur mäßig warm wurde. An den deutschen Küsten stieg die Temperatur verbreitet
nicht über die 20°C-Schwelle. Nur am Oberrhein konnte ein Sommertag verzeichnet
werden (Maximum-Temperatur von Karlsruhe 25,2°C).
Nachts kühlte es sich bei aufklarendem Himmel besonders in Norddeutschland
teilweise unter 10°C ab (Minimum von Harzgerode 4,6°C).
Unter leichter
Verstärkung verlagerte sich der Schwerpunkt von Hoch YVES am 24.06. mit der
Höhenströmung relativ rasch nach Nordpolen. Durch Winddrehung auf Ost und bei
nahezu ungehinderter Sonneneinstrahlung erwärmte sich die Luft merklich. Auf
der Rückseite des Hochdruckzentrums, d.h. im zentralen und südlichen Teil
Deutschlands erreichte die Temperatur verbreitet 25°C, am Oberrhein sogar die
30°C-Marke. Die wärmsten Orte in Deutschland waren an diesem Tag Karlsruhe und
Freiburg mit je 31,5°C.
Hochdruckgebiet
YVES zog weiter in Richtung Nordost und befand sich am 25.06. bereits über dem
Baltikum. Somit blieb es in Minsk und Riga bei einer Temperatur etwas über 20°C
wolkenlos. Am Folgetag lag das Hochzentrum zwischen Moskau und Minsk. Durch die
hohe Sonneneinstrahlung erwärmte sich die Luft gut, so dass ein
Temperaturanstieg auf 26°C und mehr in dieser Gegend registriert wurde. In den
nächsten Tagen blieb Hoch YVES relativ stationär und bescherte diesem Gebiet
nur leicht bewölktes, sommerliches bis heißes Wetter.
Erst am 28.06.
erfuhr YVES eine leichte Abschwächung durch das Herannahen einer Kaltfront von
Westen. In Moskau blieb es noch wolkenlos und mit 25°C angenehm warm. Dagegen
traten in Minsk bei 29°C erste Gewitter auf. Diese Situation änderte sich kaum
in den darauf folgenden Tagen.
Der abgeschwächte
Hochdruckkern von YVES lag am 29.06. nun südöstlich von Moskau und ließ die
Temperatur in Wolgograd noch einmal auf 31°C ansteigen. Schließlich wurde YVES
zum 1.07. von der Kaltfront eingeholt und damit von der Wetterkarte verdrängt.
Geschrieben am 25.07.2006 von Franzi Reinfried
Wetterkarte: 24.06.2006
Pate: Schweriner Volkszeitung