Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  ZEUS

(getauft am 01.12.2004)

 

Eine nördliche Abspaltung des Azorenhochs wurde am 01.12. auf den Namen ZEUS getauft. Einen Tag später war ZEUS noch stark mit dem Azorenhoch verbunden, da er noch kein eigenes Zentrum bilden konnte. Doch sorgte er in Irland und Schottland schon für ruhiges und vielfach auch sonniges Winterwetter.

Am nächsten Tag wurde ZEUS noch einmal nach Süden abgedrängt, konnte sich aber schon ein eigenes Maximum aufbauen und hatte einen Kerndruck von etwas über 1024 hPa. Bis zum 04.12.2004 hatte sich ZEUS in zwei Teile auf gespalten und dabei noch weiter verstärkt. So wurde in beiden Zentren ein Kerndruck von über 1032 hPa gemessen. Mit den beiden Zentren hatte sich ZEUS auch weiter nach Osten verlagert und so lag ZEUS II genau über Deutschland, während ZEUS I noch über der Bretagne lag.

Am 05.12.2004 war ZEUS I nahezu stationär geblieben und hatte sich in seinem Kerndruck auch kaum verändert, während ZEUS II sich nach Ungarn verlagert hat und sich noch weiter auf nun mehr als 1034 hPa verstärkt hat. Infolge dessen nahm der Luftdruck über Norddeutschland wieder ab und es konnte sich eine stärkere Isobarendrängung entwickeln, so dass der Wind unmittelbar an den Küsten auffrischte und in Böen verbreitet mehr als 25 Knoten bis um 13 Uhr des 05.12. gemessen wurden.

Am nächsten Tag hatten sich ZEUS I und ZEUS II noch weiter voneinander entfernt, denn ZEUS I lag immer noch über Frankreich und war nur wenig nach Osten vorangekommen. ZEUS II hatte sich unterdessen zum östlichen Schwarzen Meer verlagert und dabei wieder abgeschwächt.

Trotz der Tiefausläufer, die vor allem über Norddeutschland hinweg zogen, konnte sich die Luft nur wenig vermischen und es bildeten sich immer neue Inversionen aus. In den Niederungen hatte sich daher eine Hochnebelbewölkung halten können, aus der es immer wieder leicht nieselte. Im Mittelgebirgsraum war am Nikolaustag weiter ZEUS I wetterbestimmend, auf den Gipfeln war meist kaum eine Wolke vorhanden und es gab eine gute Fernsicht. Am 07.12.2004 begann sich auch ZEUS I rascher nach Osten zu verlagern, lag aber immer noch über Süddeutschland und Österreich sowie Ungarn. Die trüben Tage mit Nebel und Hochnebel hielten meist an, nur in höheren Lagen war es sonnig. ZEUS II hatte sich unterdessen über dem Kaukasus weiter nach Osten verlagert und war somit bereits aus dem Ausschnitt der Berliner Wetterkarte verschwunden.

Am 08.12.2004 lag ZEUS I über Rumänien und brachte dort auch ruhiges Herbstwetter mit Nachttemperaturen von knapp unter 0°C. An den nächsten beiden Tagen verlagerte sich ZEUS I genau so wie zuvor ZEUS II über das Schwarze Meer und den Kaukasus hinweg nach Osten und verschwand am 10.12.2004 endgültig von der Wetterkarte.


Geschrieben am 25.01.2005 von Ingmar Behrendt

Wetterkarte: 04.12.2004

Pate: Joachim Böhmer