Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet
ZEUS
(getauft
am 19.08.2008)
Am
19.08. spaltete sich von dem kräftigen Azorenhoch eine eigenständige Hochdruckzelle
ab, die noch am gleichen Tag auf den Namen ZEUS getauft wurde. Das Hoch
verlagerte sich nach Osten zur Biskaya und erreichte bereits am Folgetag mit
seinem Zentrum die Alpen. Der Kerndruck war mit etwa 1021hPa relativ schwach
ausgeprägt, da ZEUS das Zwischenhoch zwischen den dicht aufeinander folgenden
Tiefs GISELA und HELGA bildete.
Dennoch
wurden beispielsweise in Madrid bei strahlendem Sonnenschein 33°C als
Tageshöchsttemperatur gemessen. Aber auch im Süden Deutschlands stiegen die
Temperaturen um bis zu 5K gegenüber den Vortagen an, blieben aber mit maximal
25°C deutlich unter den gemeldeten Werten von der Iberischen Halbinsel.
Im
weiteren Verlauf zog das Hoch ZEUS infolge der raschen Verlagerung der beiden
Tiefs, zwischen denen ZEUS für Wetterberuhigung sorgte, recht schnell weiter
nach Osten zur Ukraine. Dabei drangen auf der Rückseite der Antizyklone erwärmte
Meeresluftmassen bis zur Ostseeküste vor. Infolgedessen kam es nicht nur im
Süden Deutschlands zu einem deutlichen Temperaturanstieg, sondern auch in
weiten Teilen Ostdeutschlands wurde ein Sommertag von 25 bis knapp 27°C
verzeichnet. Dabei schien die Sonne jedoch nicht ganz ungestört, denn
aufziehende hohe und mittelhohe Wolkenfelder
kündigten bereits den erneuten Wetterumschwung über Deutschland an.
Am
22.08. schloss sich ZEUS mit seinem Vorgänger YANICK über dem Südwesten der Ukraine
zusammen. Im Osten Bayerns wurden in der schwül-warmen Luftmasse nochmals bis
zu 28°C erreicht. Währenddessen stiegen die Höchsttemperaturen im Südwesten
Russlands über 30°C an. So meldete beispielsweise die Wetterstation in Wolgograd
eine Höchsttemperatur von 32°C, in Odessa an der Nordseite des Schwarzen Meeres
wurden sogar 33°C registriert. Besonders in diesen Regionen hielt auch in den
nächsten Tagen die Hitzewelle weiter an. Dabei lag ZEUS nun quer über Osteuropa
und erreichte zeitweise eine Nord-Süd-Ausdehnung vom Weißen bis zum Schwarzen
Meer.
Zum
25.08. zog das Hochdruckzentrum langsam südlich des Urals ab, so dass ZEUS an
diesem Tag letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auftauchte.
Geschrieben am 03.10.2008 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 21.08.2008
Pate: Simon Hölzl