Lebensgeschichte
Hochdruckgebiet ZINNIA
(getauft am 22.05.2011)
Aus einem starken Azorenhoch entwickelte sich am 22.05.2011 mit einem Kerndruck
von etwa 1030 hPa ein kleines Randhoch östlich der Meerenge von Gibraltar, das
noch am selben Tag auf den Namen ZINNIA getauft wurde.
Auf der Rückseite
der zum Tiefdruckgebiet TRONJE gehörigen Kaltfront löste sich in der Nacht zum
23.05.2011 die Hochdruckzelle ZINNIA vom Azorenhoch ab und lag mit ihrem
Zentrum am frühen Morgen zwischen Paris und Bordeaux. Ihre West-Ost-Ausdegnung
reichte vom Rhein bis zum Golf von Biskaya und die Nord-Süd-Ausdehnung vom Ärmelkanal
bis zu den Pyrenäen. In diesem Einflussbereich wurden verbreitet Luftdruckwerte
von über 1026 hPa registriert.
Das Hoch ZINNIA
sorgte im Tagesverlauf des 23.05.2011 vor allem in Frankreich für sonniges und
niederschlagsfreies Wetter. Die Höchsttemperaturen betrugen verbreitet 20°C bis
25°C, wie zum Beispiel in Bordeaux. In Lyon
wurden sogar 28°C erreicht. Auch in Deutschland sorgte die Antizyklone ZINNIA
für Wetterberuhigung und viele Sonnenstunden. In den Mittagsstunden lag der Wirbel
ZINNIA mit seinem Zentrum über der Oberlausitz, wobei von Südwesten Warmluftadvektion
einsetzte, das heißt, warme Luft herangeführt wurde. Somit wurden am Oberrhein
Höchstwerte von 25 bis 26°C erreicht. Die weiter nördlich gelegene Station
Köln-Bonn/Flughafen meldete ein Temperaturmaximum von 24,5°C bei 13,7
Sonnenstunden. Im übrigen Bundesgebiet wurden Temperaturmaxima zwischen 20 und
24°C gemessen.
Bis zum 24.05.2011
verlagerte sich die Antizyklone ZINNIA mit einem Druck von rund 1026 hPa weiter
nach Nordosten. Grund dafür war die Kaltfront des Tiefs TRONJE, welche
mittlerweile östlich vom Hoch lag und dieses hinter sich her zog. Der leicht abgeschwächte
Kern befand sich dabei bereits zwischen Warschau und Minsk. Die horizontale
Ausdehnung von Hoch ZINNIA reichte von Deutschland bis nach Weißrussland. Im
überwiegenden Teil Polens wurden an diesem Tag bei viel Sonnenschein
Temperaturen von maximal 27°C registriert, wie beispielsweise in Warschau und
Breslau.
Im Laufe des nächsten
Tages verlagerte sich das Hochdruckgebiet ZINNIA unter leichter Abschwächung
weiter nach Osten, sodass das Zentrum nahe Moskau lag. Auch hier gab es
verbreitet wieder angenehmes Wetter mit leicht bewölkten oder sogar wolkenlosen
Himmel und Temperaturen von knapp 20°C.
Bis zum 26.05.2011 verlagerte
sich die Antizyklone ZINNIA weiter nach Osten und verließ den Analysebereich
der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 01.06.2011 von Jasmin Krummel
Berliner Wetterkarte: 23.05.2011
Pate: Paul Schwitteck