Lebensgeschichte

 

Hochdruckgebiet  ZORRO

(getauft am 26.06.2006)

 

Über dem nördlichen Schottland entstand am 26.Juni ein Hochdruckgebiet, welches noch am gleichen Tag auf den Namen ZORRO getauft wurde. In den darauf folgenden Tagen verlagerte sich ZORRO in südöstlicher Richtung weiter. Das Hochdruckgebiet konnte sich über der Nordsee verstärken und lag mit seinem Zentrum am 28.Juni vor der niederländischen Küste. Dadurch konnte zunehmend wärmere Luft von Osten her nach Deutschland geführt werden.

Am 29.Juni befand sich das Druckzentrum von ZORRO dann vor der dänischen Küste und brachte damit dem Nordwesten und Westen Deutschlands teilweise bis zu 15 Stunden Sonnenschein.

Bis zum 1.Juli konnte sich das Hochdruckgebiet weiter verstärken und der Einflussbereich zog sich von Murmansk bis zu den Alpen, wobei sich das Druckzentrum von ZORRO über Finnland befand. An diesen Tagen setzte sich zwischen einem Tiefdruckwirbel über dem Ural und ZORRO von der Arktis her Kaltluft in Russland durch und brachte dort für die Jahreszeit zu niedrige Temperaturen. Hingegen sorgte ZORRO an seiner Südflanke für verbreitet sonniges und zunehmend heißes Wetter. So wurde vor allem am Rhein die 30°C-Grenze überschritten.

Am 2.Juli befand sich das Zentrum von ZORRO nunmehr über dem Baltikum, doch beeinflusste er weiterhin die Witterung in Deutschland. Damit blieb die östliche Strömung vorherrschend und es gelangte trockene und warme Festlandsluft in das Gebiet. Dabei sanken die Werte der relativen Luftfeuchtigkeit verbreitet unter 40%, im Osten auch unter 30%. Bei nahezu wolkenlosem Himmel und mit 14 bis 16 Stunden Sonnenschein stieg die Temperatur meist auf 25 bis 30°C. Erneut war es im Rheingebiet am wärmsten und es konnten Werte bis 32°C in Freiburg und Kalkar registriert werden. In der Nacht wiederum führte die geringe Wolkenbedeckung zu guten Ausstrahlungsbedingungen und die Temperatur ging teilweise bis unter 10°C zurück (Göttingen 9,3°C, Doberlug-Kirchhain 9,0°C).

Bis zum 4.Juli war ZORRO langsam in östliche Richtungen weiter gezogen und lag mit seinem Zentrum nun in der Nähe von Minsk. Damit ließ auch der Einfluss auf das Wettergeschehen in Deutschland zusehends nach. In den folgenden Tagen schwächte sich ZORRO immer weiter ab, wobei sich das Druckzentrum mittlerweile in der Nähe von Bukarest befand.

Am 8.Juli konnte sich das Gewittertief RAMONA mehr und mehr durchsetzen und verdrängte ZORRO. Dies war daher auch der letzte Tag, an dem das Hoch auf der Berliner Wetterkarte erschien.

 


Geschrieben am 27.07.2006 von Anne Theuerkauf

Wetterkarte: 01.07.2006

Pate: Sabine Henrici