Lebensgeschichte

 

Tief ACHIM

(getauft am 22.10.2009)

 

Am 22. Oktober 2009 wurde ein über Spanien gelegenes Tiefdruckgebiet auf den Namen ACHIM getauft.

Das Tief ACHIM verlagerte sich einen Tag später zum westlichen Mittelmeer, wobei auch recht schnell ein separater Höhenwirbel entstand. Dieser Vorgang führte verbreitet zu Niederschlägen unterschiedlichster Intensität, die sich auch bis nach Nordafrika ausdehnten, wo zum Beispiel an der algerischen Station in Miliana 57 mm innerhalb von 24 Stunden bis zum Morgen des 23. Oktobers gemessen wurden. Besonders betroffen von den Niederschlägen waren der Nordosten Spaniens, Südfrankreich und auch Italien.

Der hoch reichende Tiefdruckwirbel ACHIM wanderte nur wenig weiter in östliche Richtung. Er zeichnete sich im Satellitenbild durch eine mit Gewitterclustern durchsetzte Wolkenspirale ab, die fast den gesamten Mittelmeerraum überdeckte. Von Gewittern betroffen war Sizilien, wo Palermo bis zum Morgen des 24.10. eine 24-stündige Niederschlagsmenge von 225 mm meldete. Auch in anderen Teilen Italiens, sowie an den Küsten Dalmatiens und des Ionischen Meeres regnete es ergiebig, und im ohnehin regenreichen Kerkyra (Korfu) fielen im selben Zeitraum 75  mm.

Am 25.10. hielt sich Tief ACHIM mit seinem Zentrum unverändert im Seegebiet zwischen Sizilien und Griechenland. Erneut zeigte das Satellitenbild in seinem Bereich hoch reichende Gewitter- und Schauercluster, wobei besonders eine kreisförmige hell leuchtende Gewitterzelle in der Gegend um Kreta auffiel. Die beiden Stationen Chania und Heraklion meldeten zwar am vorigen Abend und am Morgen des 25.10. Gewitter, jedoch nur eine 12-stündige Niederschlagshöhe von 0,4 bzw. 4 mm. Am Flughafen Pythogarion wurde um 00 Uhr UTC ein schweres Gewitter verzeichnet, jedoch wurden um 6 Uhr UTC lediglich 9 mm gemessen. Ergiebiger waren die Niederschläge auf der Insel Milos, wo innerhalb von 6 Stunden bis zum Mittagstermin des 25. Oktobers 42 mm fielen.

Auf der Vorderseite des Tiefs hielt sich weiterhin die sehr warme Luft in der Türkei, wobei die Temperatur am Unterlauf des Mäander bis 28°C stieg. An der Südostküste wurden sogar 33 bis 34°C als Höchstwerte erreicht. Auch im Süden der Ukraine blieb es warm. Einen Tag später (26.10.) war das über dem östlichen Mittelmeergebiet gelegene Tief weiterhin recht aktiv. In seinem Bereich gab es am Vortag z.B. in Heraklion auf Kreta und in der Nacht zum 26. Oktober Dauergewitter, das dort insgesamt 68 mm Niederschlag brachte. Gleichzeitig blieb es in der Südtürkei sehr warm, wobei in Alanya 30°C, in Silifke 31,5°C registriert wurde.

ACHIM verschwand am 27. Oktober 2009 von der Berliner Wetterkarte.

 

Geschrieben am 17.11.2009 von Sabrina Schmidt

Wetterkarte: 24. Oktober 2009                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

Pate: Gerda Heuse