Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  ADELINDE

(getauft am 11.12.2004)

 

 

Ein bei Neufundland im Nordatlantik entstandenes Wellentief wurde am Samstag, den 11.12.2004 auf den Namen ADELINDE getauft. Am Tag seiner Taufe lag der Kern unseres Tiefdruckgebietes etwa 2000 Kilometer südlich von Island.

Schon am Tag seiner Namensgebung führte ADELINDE warme Luft aus subtropischen Breiten bis nach Nordirland und Irland. So meldete die Wetterstation in Dublin um 01:00 Uhr nachts leichten Regen bei bedecktem Himmel und 12°C Lufttemperatur. Selbst die Tiefsttemperatur sank in Dublin an diesem Tag nicht unter 6°C.

Am Sonntag [12.12.2004] befand sich das Zentrum unseres Tiefdruckwirbels etwa 800 Kilometer südlich von Reykjavik (Island). Es hatte also seinen nördlichen Kurs beibehalten und die zum Tief ADELINDE gehörende, stark ausgeprägte Warmfront hatte in der Nacht Irland, Schottland und England überquert. Viele Wetterstationen in diesem Gebiet meldeten noch um 01:00 Uhr nachts Temperaturwerte um 11°C bei leichten Regen.

Am Montag [13.12.2004] um 01:00 nachts befand sich der Kern von ADELINDE vor der Westküste Islands. Das Tiefdruckgebiet hatte sich in den letzten 24Stunden auffällig verstärkt, so lag der Kerndruck um 01:00 Uhr bei 970 hPa, während er zur selben Zeit am Vortag noch bei 995 hPa lag. Auf Island kam es aufgrund enormer Druck- und Temperaturunterschiede stellenweise zu orkanartigen Böen von bis zu 135 km/h. Auf den Sattelitenbildern war ADELINDE nun als voll entwickelter Wirbel zu erkennen. Auch der zu unserem Tief gehörende Warmluftsektor hatte an Größe und Einfluss gewonnen, so erstrecke sich der Bereich einfließender Warmluft von Irland über England, Frankreich, Deutschland bis hin nach Norwegen und Schweden. Die höchsten Temperaturen lagen in diesen Ländern um 12°C.

ADELINDE zog mit der allgemeinen Höhenströmung rasch nach Norden weiter, so dass ihr Zentrum am Dienstag [14.12.2004] bereits 100 Kilometer vor der Ostküste Grönlands und 500 Kilometer nördlich der Inselgruppe Jan Mayen lag. Bedingt durch Reibungseinflüsse der Landmasse Grönlands schwächte sich unser Tief zunehmend ab, ehe es am Mittwoch, den 15.12.2004 aus unserem Kartenausschnitt verschwand.

 


Geschrieben am 26.01.2005 von Ronny Büttner

Wetterkarte: 13.12.2004

Pate: Klaus Paulsen