Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet ADHELD
(getauft am 05.05.2009)
An einem lang gestreckten Frontensystem bildete sich ein flaches
Wellentief über dem Westatlantik, das am 05.05.2009 auf den Namen ADHELD
getauft wurde.
In den nächsten Tagen zog ADHELD über den Atlantik. Dabei verstärkte es
sich zum Sturmtief und erreichte einen Kerndruck von unter 975 hPa. In Schottland, südlich des Zentrums, erreichte die
Windgeschwindigkeit eine Stärke von 9 Beaufort. Auf
den Deutschen Nordseeinseln ebenso wie im Nordseeumfeld der angrenzenden
Staaten frischte der Wind böig mit Spitzen bis 7 Beaufort auf. Gleichzeitig
erreichten erste Ausläufer der Warmfront den Nordwesten Deutschlands, womit
sich in der Nacht zum 07.05. die Bewölkung zunehmend verdichtete und verbreitet
leichter Regen einsetzte. Dabei lagen die 12-stündigen Niederschlagssummen
meist bei etwa 1 Liter pro Quadratmeter.
Während der Süden Deutschlands von dem Einfluss des Hochdruckgebiets
USCHI über den Alpen von reichlich Sonnenschein profitierte, sorgte das Tief ADHELD
in seinem Warmsektor nördlich des Main für bewölktes, aber warmes Wetter in
Deutschland. In diesem Zusammenhang meldete die Wetterstation in Oschatz am
07.05. bei immerhin 6,8 Sonnenstunden eine Höchsttemperatur von 21,1°C. Die auf
der Vorderseite des Wirbels advehierten Luftmassen subtropischen
Ursprungs sorgten dagegen für einen Temperaturanstieg bis auf 27,3°C in
Freiburg im Breisgau.
Am
08.05. und in der Nacht zum 09.05. brachte ADHELD, dessen Zentrum sich stationär
über dem Europäischen Nordmeer befand, verbunden mit dem Durchzug der Kaltfront
deutschlandweit kräftige Gewitter mit Starkregen. Dabei fielen nördlich des
Berliner Raumes in Oranienburg innerhalb von 1 bis 2 Stunden 15 l/m². Der Wind
erreichte dabei in Böen 76 km/h (Windstärke 9). Auch an der Nordseeküste kam es
zu schweren Sturmböen. In Büsum erreichte der Wind eine Geschwindigkeit von 111
km/h, was der Windstärke 11 entsprach.
Unter Abschwächung verlagerte sich der Wirbel ADHELD zum Folgetag etwas
weiter nordwärts Richtung Jan Mayen und brachte dort
noch einzelne teils kräftige Schneeschauer.
In den kommenden Tagen wanderte das Tiefdruckgebiet weiter zur Barentssee.
Dabei füllte es sich fortschreitend auf und war kaum noch wetteraktiv bis es am
14.05. nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.
Geschrieben am 28.05.2009 von Diana Schmiedel
Wetterkarte: 08.05.2009
Pate: Adheld Otto