Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  ALEXANDER

(getauft am 02.05.2007)

 

 

Am 30.04.2007 bildete sich zwischen Grönland und Spitzbergen als Folge eines Kaltluftvorstoßes vom Grönländischen Eisschild her ein Wellentief aus, welches am Boden schon sichtbar durch den Luftdruckfall in Erscheinung trat.

Zum 01. Mai schickte dieses noch unbenannte Tief seine Warmfront von Nordwesten her über Schweden hinweg, während sich seine Kaltfront noch entlang der Nordwestküste Norwegens bis zur Insel Jan Mayen entlang zog. Da Hoch SILVIA, welches sich in einem Dreieck zwischen Island, Schottland und Norwegen erstreckte, die Höhenströmung in Ostrichtung um sich herum lenkte, nahm auch ALEXANDER, der am 02. Mai getauft wurde, diesen Weg. Er verlagerte sich mit seinem Zentrum über das Nordkap hinüber weg bis nach Finnland, der Luftdruck im Kern betrug 1007 hPa. Dabei brachte Tief ALEXANDER dort aber nicht nur Regen, sondern für den nördlichen Teil Skandinaviens auch wieder einmal positive Temperaturen. Die kräftige Höhenströmung, die von Nord nach Süd gerichtet war, lenkte auch ALEXANDER weiter nach Süden über das Baltikum bis nach Weißrussland.

Am 03. Mai reichte die Warmfront von dort aus lediglich bis nach Ungarn und schwächelte schon, während sich die Kaltfront noch über Polen und den Nordosten Deutschlands hinweg bis nach Dänemark erstreckte. Der Kerndruck hatte sich leicht bis auf 1005 hPa abgesenkt. Aufgrund der Zugbahn des Tiefs über das Festland kam es allerdings zu keinen nennenswerten Niederschlägen. Im Nordosten der Bundesrepublik gab es lediglich dichtere Wolkenfelder und etwas Nebel, vor allem im Norden Polens kühlte sich die Luft aber deutlich ab und das Maximum lag örtlich bei nur 10°C.

Ab dem 04. Mai wurde ALEXANDER durch Hoch SILVIA, das sich von Deutschland zur Ukraine verlagert hatte, nach Osten bis ins südwestliche Russland abgedrängt. Nun war auch die Kaltfront, die sich entlang der nördlichen Schwarzmeerküste bis nach Tschechien hinzog, nur noch wenig wetteraktiv, es kam lediglich zu einigen Schauern in der Nähe des Tiefzentrums.

Auf dem weiteren Weg nach Nordosten erholte sich Tief ALEXANDER allerdings wieder etwas und zog am 05. Mai mit einem Kernluftdruck von 1003 hPa über das südliche Uralgebirge hinweg. Mit seinem neuentwickelten Frontensystem führte ALEXANDER bis zum 07. Mai auf der Vorderseite mildere Luftmassen nach Norden. In Sibirien stiegen die Tageshöchsttemperaturen im Einflussbereich von ALEXANDER von knapp unter 0°C auf bis zu +10°C an. Am 08. Mai konnte das Tiefdruckgebiet ALEXANDER dann nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.

 


Geschrieben am 05.07.2007 von Andreas Blei

Wetterkarte: 03.05.2007 oder 04.05.2007

Pate: Uwe Beier