Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet ALI

(getauft am 07. August 2009)

 

Schon vor seiner Taufe am 07.08.2009, in der Prognose für den 08.08., befand sich das Tiefdruckgebiet ALI auf dem Weg nach Mitteleuropa und nahm vorerst die Stellung eines klassischen Islandtiefs ein. Seine erste Erwähnung in der Berliner Wetterkarte erhielt es am 08.08. als es sich im Kerndruck in Vergleich zu vor ein paar Tagen von 980 hPa auf 1020  hPa bereits abgeschwächt hatte und nun vor der Küste Norwegens lag. Am südlichen Ende des Frontenzugs hatte sich mittlerweile auch ein weiteres eigenständiges Tiefdruckgebiet gebildet, so dass ab sofort von ALI I und ALI II die Rede war. Über Mitteleuropa kam der Frontenzug des Tiefs ALI I erwartungsgemäß nur wenig nach Osten voran. In seinem Bereich bildeten sich regionale Gewitter. Schwerpunkte gab es dabei in Dänemark, wo in Karup 55 l/m² und in Skydstrup 37 l/m² verzeichnet wurden oder in Niedersachsen, wo in Bergen/Hohne 42,5 l/m² fielen. Ein umfangreicher Gewitterkomplex entstand am Abend im Bereich des Tiefs ALI II über den Pyrenäen. Mehrere nordspanische Stationen meldeten 25 bis 30 l/m² Niederschlag. Weil das in Deutschland wetterbestimmende Hochdruckgebiet unter Abschwächung dann aber nach Osten zog, konnte die bisher recht stationäre Kaltfront von ALI I und ALI II nach Mitteleuropa weiterziehen und somit die Zufuhr kühlerer Meeresluft einleiten. In Deutschland gab es am 10.08. vor allem im Süden ergiebigere Niederschläge. Regenhöhen von 30mm und mehr waren keine Seltenheit. Vor der Passage der Kaltfront war es ein sehr warmer Tag, besonders warm war es dabei in der Altmark mit einem „heißen Tag“ bei 30,2°C. Durch Tiefdruckgebiete wie ALI war der Sommer in einer recht wechselhaften Phase. Seine Front war am 12.08 schon komplett okkludiert. Tief ALI findet an diesem Tag auch seine letzte Erwähnung in der Berliner Wetterkarte, da bereits die ihm folgenden Tiefdruckgebiete nachrückten.


Geschrieben am 17.08.2009 von Christopher Kadow

Wetterkarte: 09.08.2009

Pate: Gundula Meyer