Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet ALOYS
(getauft am 01.01.2005)
Durch einen erheblichen Temperatur- und
Luftdruckgegensatz über Grönland entwickelte sich am 1. Januar 2005 in der
Westströmung über dem Nordatlantik auf der windabgewandten Seite des Eispanzers
von Grönland das kalte Tiefdruckgebiet ALOYS. Es war das erste seiner Art des
Jahres 2005 und somit auch das erste männliche Tief seit einem Jahr.
ALOYS verstärkte sich zum 2. Januar von 980 hPa auf 965 hPa und verlagerte sich ostwärts. In den Morgenstunden des 2. Januars lag er mit seinem Zentrum vor der Küste Norwegens. Seine Ausläufer in Form einer Okklusion beeinflussten in der Nacht und am Morgen ganz Deutschland. Dabei brachte ALOYS zwischen 2 und 6 Liter Regen pro Quadratmeter. Besonders in den östlichen und südöstlichen Mittelgebirgen fiel der Niederschlag kräftiger aus. Dort gab es in den Gipfellagen Schnee.
Am 3. Januar kam auf der Rückseite des im
Gegenuhrzeigersinn rotierenden Tiefdruckgebiets ALOYS feuchte Meeresluft von
der Nordsee nach Mitteleuropa. Dabei kam es in der Nacht auch im Norddeutschen
Tiefland zu Schneefällen die von Gewittern begleitet wurden. Gewitter traten
auf, da der Temperaturgegensatz zwischen dem Erdboden und der mittleren
Troposphäre (ca. 5km Höhe) sehr ausgeprägt war.
In den darauffolgenden Tagen zog ALOYS unter
Abschwächung nach Nordosten und brachte erst Nordskandinavien und später auch
Russland Schnee. Am 5. Januar 2005 verabschiedete ALOYS sich aus den
europäischen Wetterkarten. An jenem Tag wurde er letztmalig über der Barentssee
analysiert. Insgesamt legte ALOYS über 4000 km zurück
und brachte insbesondere Mittel- und Nordeuropa interessante Wetterereignisse.
Geschrieben am 11.02.2005 von Jürgen Püschel
Wetterkarte: 02.01.2005
Pate: Aloysius Schewe