(getauft
am 24.11.2002)
Zwischen der
Südküste Portugals und der Nordwestküste Afrikas entstand aus einer Welle ein
Tiefdrucksystem, welches am 24.November 2002 den Namen ANDREA erhielt. Sie
brachte innerhalb von 24 Stunden ergiebige Niederschlagsmengen auf der
Iberischen Halbinsel, so fielen in Lissabon 30 l/m2 , Tanger 50 l/m2 , Malaga 55 l/m2 und in Larache
(Marokko) sogar 69 l/m2. Am Mittag des 25.11. lag das Zentrum von
ANDREA bereits östlich von Paris und es sollte weiter Richtung Deutschland
ziehen. Durch Auflösen des Tiefs ZORA über der Ostsee konnte sich der kleine
Wirbel ANDREA weiter nach Osten bewegen und erreichte in der Nacht zum 26.11.
das westliche Rheingebiet, wo es bereits Niederschläge gab.
Anders
als erwartet schlug ANDREA eine steile nördliche Richtung ein, so dass sich im
Laufe des 26.11. das Zentrum im Kattegat und dem
südlichen Schwedens (Große Seen) befand. Nach dem Durchgang der Kaltfront
setzte sich erwärmte subpolare Meeresluft (mPs) durch
und ließ ein schmales Niederschlagsband über Mittel- und Norddeutschland
entstehen. Das Wetter in Deutschland wurde durch milde und feuchte Luft
bestimmt, Wolken und vereinzelte Niederschläge bestimmten den Himmel über
Deutschland. Das Niederschlagsgebiet blieb im Lee des Thüringer Waldes liegen,
so dass nur geringe Niederschlagsmengen in Nordostdeutschland gemessen wurden.
Am
27.11. zog ANDREA Richtung Baltikum, wo es vom Hoch VOLKMAR weiter Richtung
Norden gedrängt wurde. Zwischen den beiden stark ausgeprägten Hochdruckgebieten
XERXES und VOLKMAR konnte sich der Wirbel ANDREA noch einmal auf unter 1000 hPa verstärken und sorgte am 28.11. im Nordosten Russlands
und dem Baltikum für enorme Neuschneemengen, so dass es vereinzelt eine
Schneedecke von 50cm gab.
Am
29.11. verschwand ANDREA von der Wetterkarte und zog weiter Richtung Ural.
Geschrieben am 17.12.2002 von C. Voss
Wetterkarte: 25.11.2002
Pate: Andreas Gabauer
Speichername: Tief_ANDREA.doc