Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet ANNETTE

(getauft am 1.1.2010)

 

Am 1. Januar 2010 wurde das erste Tiefdruckgebiet des Jahres auf den Namen ANNETTE getauft. Auf der Bodenwetterkarte von 1 Uhr MEZ (Mitteleuropäischer Zeit) erkennt man kein besonders stark ausgeprägtes Tiefdruckgebiet, sondern lediglich eine „Eindellung“ der Hochdruckzone über West- und Nordeuropa (dort jeweils Kerndrücke von 1035 hPa oder mehr)  von Süden her, über der Nordsee (dort ca. 1005 bis 1000 hPa). Betrachtet man die korrespondierende Höhenwetterkarte im 500 hPa-Druckniveau (entspricht einer Höhe von etwa 5,5 Kilometern), sieht man, daß sich ausgehend von einer Tiefdruckzone über dem Finnischen Meerbusen ein Höhentrog nach Westsüdwesten bis zu den Britischen Inseln erstreckte, in dessen Bereich es sehr kalt war. Diese Höhenkaltluft führte dazu, daß sich die Wetteraktivität des Tiefdruckgebietes ANNETTE am Boden intensivieren konnte. Am 2. Januar setzte daher in Norddeutschland starker Schneefall ein. Bis zum Morgen des 3. Januar wurde in Kiel-Holtenau eine 24-stündige Neuschneemenge von ca. 15 cm gemessen. In der Höhe von 500 hPa waren es über dem brandenburgischen Lindenberg -40 °C. Am Boden wurde zum Beispiel in Bremervörde (Niedersachsen) ein Tiefstwert von -13,7 °C gemeldet, da es in der Nacht zeitweise klar war. Die Bodenwetterkarte von Deutschland von 13 Uhr MEZ zeigt das Zentrum des Tiefdruckgebietes ANNETTE mit einem Kerndruck von ca. 1018 hPa über der Mitte von Deutschland. Tagsüber gab es vor allem im Dreiländereck Sachsen-Anhalt / Sachsen / Thüringen stärkere Schneefälle. In der Nacht zogen sich die Schneefälle dann unter Abschwächung nach Süden zurück. Am 4. Januar war das Tiefdruckgebiet ANNETTE zum letzten Mal als eigenes Druckgebilde von Süddeutschland bis nach Westfrankreich auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen.

 

 


Geschrieben am 3.2.2010 von Heiko Wiese

Wetterkarte: 3. Januar 2010

Pate: Annette Dany